Neue Technologien und soziale Medien: Wie Unternehmen damit umgehen können
Der gezielte Einsatz neuer Technologien und sozialer Medien wird für Unternehmen immer wichtiger, um in unterschiedlichen Bereichen die Kunden besser erreichen und effizienter arbeiten zu können. Beim „Unternehmerdialog“, den das Komitee der Kleinunternehmer im Unternehmerverband Südtirol kürzlich in Bozen organisiert hat, wurde über diese Herausforderung diskutiert.
Der Vorsitzende des Komitees der Kleinunternehmer, Stefan Barbieri (Barbieri Electronic OHG), unterstrich in seiner Einleitung, dass die konsequente Anwendung neuer Technologien und der Einsatz sozialer Medien in den Unternehmen enorme Chancen bieten und völlig neue Möglichkeiten eröffnen können: „Es gilt sich aktiv mit dem Thema zu befassen, Vorurteile abzubauen und mutig zu handeln.“ Aktuelle Daten bestätigen es: 2023 wuchs der Online-Handel in Italien um 13 Prozent auf 54 Mrd. Euro an. Die Unternehmen in Südtirol bereiten sich darauf vor, dieses Potenzial zu nutzen: Die Zahl der Unternehmen hierzulande, die 2023 online verkauften, ist fast doppelt so hoch wie der italienische Durchschnitt, d.h. jedes dritte Unternehmen in Südtirol im Vergleich zu jedem fünften in Italien.
Ein konkretes Beispiel für ein zukunftsweisendes Projekt stellte der Jungunternehmer Stefan Zingerle, Verwaltungsrat und Vertriebsleiter der Zingerle Group, beim Unternehmerdialog vor. Er erläuterte, wie er in den vergangenen Jahren durch die Integration neuer Technologien den traditionellen Betriebsprozess grundlegend neugestaltete.
Durch die Digitalisierung ist es gelungen, ein vollständig neues Kauferlebnis für die Kunden zu schaffen. Stefan Zingerle und seine Geschwister traten 2018 in dritter Generation ins Familienunternehmen ein und setzten ab sofort klare Akzente, um Tradition mit modernen, frischen Ideen zu vereinen. Zingerle Group umfasst die Marken Mastertent (Premiummarke für Faltpavillons), Ecotent (Faltpavillons zu attraktiven Preisen) und Ruku (Bierzeltgarnituren) und betreut mit knapp 400 Mitarbeiter:innen über 88.000 Kunden weltweit. „Wir sind sehr froh darüber, den mutigen Schritt der Digitalisierung gegangen zu sein. Wir arbeiten jetzt viel effizienter und konnten den Umsatz in den vergangenen fünf Jahren deutlich steigern“, so Stefan Zingerle.
Die angeregte abschließende Diskussion machte deutlich, wie sehr sich die heimischen Unternehmen mit der zunehmenden Digitalisierung beschäftigen, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und des Fachkräftemangels. Deutlich wurde, dass es kein Patentrezept gibt, aber jedes einzelne Unternehmen gut beraten ist, seinen eigenen Weg zu suchen und konsequent umzusetzen. Eine wesentliche Rolle kommt dabei der Führungsarbeit zu. Digitalisierung ist Chefsache: Es braucht klare Entscheidungen, denn nur so kann es gelingen, die Mitarbeiter:innen mitzunehmen, was wiederum Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung von Digitalisierungsprojekten ist.