Seine große Sorge über das steuerliche "Unternehmer-Vertreibungs-Programm", das die römische Regierung 2006 begonnen hat und 2008 fortsetzt, hat der Direktivrat des Unternehmerverbandes gestern in einer Resolution einstimmig festgehalten. Das „Parlament“ des Unternehmerverbandes, in dem neben dem Verbandspräsidenten und den Vizepräsidenten auch alle Bezirke, Sektionen und Gruppen vertreten sind, ruft Landesregierung, Parlamentarier und Gemeindeverwalter auf, dieses "UVP" durch ein Steuersystem nach mitteleuropäischen Maßstäben zu ersetzen.

Fünf konkrete Wünsche enthält die Resolution des Unternehmer-Parlamentes, die vollinhaltlich allen Landesräten und Parlamentariern zugeht:

1. Die Südtiroler Landesregierung soll - nach dem Beispiel nunmehr auch der Nachbarprovinz Trient - die famose Strafsteuer auf Arbeitsplätze IRAP um einen weiteren halben Prozentpunkt senken.

2. Bei der ICI-Anwendung ist die Diskriminierung von Lebensmittel-Unternehmen abzustellen.

3. Für die Arbeitnehmer sind die ausbezahlten Nettolöhne zu steigern, indem die Abzüge vom Bruttogehalt reduziert werden. Höhere Nettolöhne steigern die Kaufkraft der Familien.

4. Überstunden, welche die Arbeitnehmer leisten, sind mit weniger Abgaben aller Art zu belasten.

5. Um die Standortattraktivität Südtirols und schlicht die Erreichbarkeit unseres Landes insbesondere für Geschäftsreisende aus und nach Südtirol zu steigern, ist ein tadelloser Flugplatzbetrieb und ein Ausbau des Flugplatzes Bozen unerläßlich.

Der Direktivrat mit Präsident Christof Oberrauch (Durst und Alupress AG) dankt in seiner Resolution der Südtiroler Landesregierung für die jüngsten standortfreundlichen Entscheidungen. Insbesondere nennen die Unternehmer die Entschlossenheit, mit welcher der Landeshauptmann das Jahrhundertprojekt "Brennerbasistunnel" vorantreibt, ferner die landesweite Breitband-Vernetzung, die Aufstockung der Haushaltsmittel für den Rotationsfonds zur Verkürzung der Wartezeiten für innovationsfreudige Unternehmen und die Senkung der Wertschöpfungssteuer IRAP um vorerst einen halben Prozentpunkt als wertvolles Signal zur Steuerverminderung.

Der Unternehmerverband drückt die Hoffnung aus, dass die angesprochenen Entscheidungsträger auf gesamtstaatlicher, Landes- und Gemeinde-Ebene diese Wünsche ernstlich prüfen und positiv in die Tat umsetzen. „Dies wären dringend notwendige positive Signale für die Industrie in Südtirol mit ihrem breiten Arbeitsplatzangebot, mit ihrem hohen Kapitalzufluss aus dem Export und mit ihrem großen Steueraufkommen in Zeiten der Globalisierung. Südtirol als günstiger Wirtschaftsstandort würde im internationalen Wettbewerb nur gewinnen“, heißt es abschließend in der Resolution.