Der vehemente Protest gegen die Absicht der Regierung in Rom, die Möglichkeiten zur 55-prozentigen Steuerabschreibung im Falle von energetischer Gebäudesanierung drastisch einzuschränken, hat genützt: Gestern (27. Jänner) hat der Senat das Anti-Krisen-Dekret verabschiedet, das die ursprünglich vorgesehenen Einschränkungen aufhebt. Der Unternehmerverband Südtirol und das Kollegium der Bauunternehmer sehen dies als wichtiges Zeichen in der derzeitigen schwierigen wirtschaftlichen Lage, die vor allem für die Bauunternehmen immer beunruhigender wird.

Der Unternehmerverband Südtirol und das Kollegium der Bauunternehmer, welche die Interessen von rd. 500 Mitgliedsunternehmen mit insgesamt mehr als 33.000 Mitarbeitern vertreten, haben sich über die Dachverbände Confindustria und Ance sowie über die Südtiroler Parlamentarier in Rom für die Aufhebung dieser untragbaren Bestimmung stark gemacht. Dank des gemeinsamen Einsatzes mehrer Interessensgruppen ist es gelungen, das Dekret wesentlich zu entschärfen.

Die Rückwirksamkeit gilt aufgrund des Senatsbeschlusses nicht mehr, was bedeutet, dass für all jene, die 2008 Arbeiten zur energetischen Sanierung durchgeführt haben, alles beim alten bleibt. Die Abschreibung kann über einen Zeitraum zwischen fünf und zehn Jahren erfolgen. Für Arbeiten, die nach dem 31. Dezember 2008 beginnen, muss eine Meldung an die Einnahmenagentur gemacht werden. Die genauen Modalitäten dazu werden in den kommenden Tagen erlassen. Die Steuerabschreibungen müssen über einen Zeitraum von fünf Jahren aufgeteilt werden.

Besonders wichtig ist, dass die Geldmittel nicht - wie ursprünglich vorgesehen – nur begrenzt zur Verfügung stehen. Dadurch ist sicher gestellt, dass alle jene, die energetische Sanierungen durchführen, die Abschreibungen geltend machen können. Auch wenn nunmehr das Schlimmste verhindert werden konnte, so hat das Dekret der Regierung dennoch bei Unternehmern und Bürgern zu großer Verunsicherung geführt. Aktionen wie diese sind sicherlich nicht förderlich, das Vertrauen in die Politik zu stärken, heißt es abschließend in der gemeinsamen Aussendung von Unternehmerverband und Baukollegium.