Pressemitteilung des Baukollegiums - Die in der letzten Sitzung der Landesregierung (21. Mai) getroffene Grundsatzentscheidung, in Südtirol das Bauspa-ren einzuführen und das Wohnbaufördergesetz dementsprechend anzupassen, wird vom Kollegium der Bauunter-nehmer begrüßt. Bereits seit vielen Jahren setzt sich das Kollegium dafür ein, dass auch in Südtirol das Bausparen möglich wird. „Es handelt sich dabei um eine wichtige Unterstützung auf dem Weg zum Eigenheim für die Südtiro-ler Bevölkerung. Gerade in der derzeitigen Wirtschaftskrise kann es auch ein Impuls für die heimische Bauwirt-schaft sein“; so Thomas Ausserhofer (Unionbau GmbH), Präsident des Kollegiums. Begrüßt wird vom Baukollegium auch die Einführung von Anreizen für das Sanieren alter Bausubstanz in Ortskernen. „Auch dies ist ein Schritt, um die heimische Konjunktur wieder anzukurbeln“, so Ausserhofer. Allerdings bemängelt das Kollegium der Bauunter-nehmer, dass Bürger und Unternehmer beim Bau bzw. bei der Sanierung von Wohn- bzw. Gewerbebauten immer größere bürokratische Hürden überwinden müssen.

„Eine vor kurzem veröffentlichte Studie der Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt des Landes hat ganz klar auf-gezeigt, wie sehr die Bürokratie in Südtirol zugenommen hat. Im Zeitraum von 2003 bis 2012 hat die Anzahl der be-schäftigten Bauarbeiter um 14,5 Prozent abgenommen. Im gleichen Zeitraum mussten rund 14 Prozent mehr Ver-waltungsangestellte beschäftigt werden, um bei weniger Arbeit das Mehr an Bürokratie bewältigen zu können“, so Florian Baumgartner, Geschäftsführer des Kollegiums der Bauunternehmer.

„In Südtirol wird sich heute jemand dreimal überlegen, ob er sein Haus energetisch sanieren lassen möchte. An-stelle einer Baubeginn-Meldung wie auf staatlicher Ebene braucht es in Südtirol immer noch eine Baugenehmi-gung. Der bürokratische Spießrutenlauf zur Ausstellung einer Baukonzession ist kaum zu bewältigen. Da wird den Bürgern die Lust aufs Bauen genommen“, so Präsident Ausserhofer. Zwar hat die Landesregierung die Einführung der zertifizierten Meldung (SCIA) bereits beschlossen, doch bleibt es weiterhin den Gemeinden überlassen, wie sie die SCIA in ihre jeweiligen Bauordnungen einbinden möchten. „Es braucht ein radikales Umdenken der Politik. Denn die beste Förderung der Wirtschaft, die zudem nichts kostet, ist ein nachhaltiger Bürokratieabbau“, so Aus-serhofer weiter. Das Kollegium fordert daher endlich eine Vereinfachung der Verwaltungsabläufe, damit Unter-nehmen und Bürger wieder schnell und unkompliziert an ihr Ziel kommen.