Pressemitteilung - Mit Besorgnis beobachtet der Unternehmerverband Südtirol die jüngsten politischen Entwicklungen in Italien. „Die Studie der Europäischen Kommission, die keine italienische Region – auch nicht Südtirol – unter den 100 wettbewerbsfähigsten Regionen Europas auflistet, zeigt, wie dringend die Reformen sind, auf die Unternehmen und Mitarbeiter schon viel zu lange warten“, fasst Verbandspräsident Stefan Pan (Pan Tiefkühlprodukte GmbH) die Situation zusammen.

Auch den gestern (27. August) von der Regierung verabschiedeten Maßnahmen für die öffentliche Verwaltung fehlt jene Entschlossenheit, die für eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und eine Wiederbelebung des Arbeitsmarktes dringend notwendig wäre. „Bei Dienstautos und externen Beraterverträgen besteht sicherlich ein großes Sparpotential. Diese Maßnahmen sind aber nicht effektiv genug, auch wenn sie für breite Zustimmung sorgen. Man sollte sich lieber auf langfristige, nachhaltige Maßnahmen konzentrieren. In Italien belaufen sich die öffentlichen Ausgaben mittlerweile auf 730 Milliarden Euro, was in etwa der Hälfte des nationalen Bruttoinlandsproduktes entspricht. Es würde genügen, gerade einmal 0,5 Prozent dieser Summe einzusparen, um die Mittel für die Abschaffung der Immobiliensteuer Imu freizumachen. Ein entschlossenes Einschreiten gegen die Inneffizienz in der öffentlichen Verwaltung macht Ressourcen frei, mit denen weitaus wichtigere Maßnahmen finanziert werden können, wie z.B. die Senkung der Steuern auf Arbeit, die Unterstützung von Ausbildung und Innovation oder die Realisierung von modernen Infrastrukturen“, ist Pan überzeugt.

„Die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen hat oberste Priorität. Um dies zu ermöglichen, müssen die Rahmenbedingungen für Unternehmen verbessert werden, denn es sind die Unternehmen, die Beschäftigung garantieren“, unterstreicht der Präsident des Unternehmerverbandes. „Eine ausufernde Bürokratie, hohe Steuerlast und Energiekosten, langwierige Gerichtsverfahren und unzureichende Infrastrukturen: Das sind die Faktoren, die die Wirtschaft hemmen. Wir dürfen jetzt keine Zeit mehr verlieren. Geben wir doch endlich unseren Unternehmen die Chance, sich unter gleichen Bedingungen mit ihren ausländischen Mitbewerbern zu messen. Nur so wird auch Italiens Wirtschaft wieder wachsen und Wohlstand und neue Arbeitsplätze schaffen.“