Bozner Unternehmen tauschen sich über die Zukunft der Industriezone aus
Die Unternehmen der Bozner Industriezone haben es stets geschafft, sich im Laufe der Zeit stetig zu erneuern und weiterzuentwickeln und so die Industriezone der Landeshauptstadt zum Gebiet mit der höchsten Wertschöpfung in Südtirol zu entwickeln. Die Nutzung dieses Gebiets muss daher auch in Zukunft jene der Produktion bleiben.
Gleichzeitig muss Bozen die Herausforderung des leistbaren Wohnens angehen, z.B. durch die Wiedergewinnung ungenutzter Flächen wie die Militärareale, sowie durch innovative Lösungen in den am Industriegebiet angrenzenden Stadtteilen, beispielsweise am Bozner Boden oder jenseits der Reschenstraße.
Dies ist, kurz zusammengefasst, die Position der Unternehmen, die sich auf Einladung des Bezirkes Bozen Stadt des Unternehmerverbandes getroffen haben, um über die Zukunft der Bozner Industriezone zu sprechen. „Der nachhaltige Mobilitätsplan der Gemeinde, die „Agenda Bozen“ mit den verschiedenen Verkehrsinfrastrukturen, die Verabschiedung des Lärmschutzplans der Gemeinde, die Diskussion über die urbanistische Nutzung bestimmter Randgebiete der Industriezone sind einige der aktuellen Themen, über die es wichtig war, uns gegenseitig auszutauschen, um eine einheitliche Position festzulegen“, fasst der Vertreter des Bezirks Bozen Stadt, Mauro Chiarel, die Gründe für das Treffen zusammen.
Am Treffen, das am Sitz des Mitgliedsunternehmens Atzwanger AG in der Edisonstraße stattfand, nahmen zahlreiche Unternehmen teil, die sich alle aktiv in der Diskussion eingebracht haben. Die Vize-Präsidentin des Unternehmerverbandes, Evelyn Kirchmaier, fasst die Inhalte so zusammen: „Es hat sich klar die Notwendigkeit herausgestellt, Produktion und Wohnen zu trennen. Diese beiden urbanistische Nutzungen sind außerhalb der schon gesetzlich vorgesehen Ausnahmen für Dienstwohnungen, die zeitweilige Unterbringung von Mitarbeiter:innen oder Studentenwohnheime nicht vereinbar. In der Bozner Industriezone sind mehr als 1.700 Betriebe tätig; hier arbeiten rund 18.000 Menschen, das sind 7 Prozent der gesamten Beschäftigung in Südtirol. Zugleich sind hier viele der innovativsten Unternehmen unseres Landes angesiedelt. Wenn wir wollen, dass Bozen Süd diese strategische Bedeutung auch in Zukunft behält, müssen wir dafür sorgen, dass sich bestehende Unternehmen entwickeln und neue innovative Unternehmen ansiedeln können“.
Gleichzeitig wurde deutlich, dass Lösungen gefunden werden müssen, um den Bedürfnissen von jungen Menschen, Familien und Mitarbeiter:innen nach leistbarem Wohnen gerecht zu werden. Beim Treffen wurden mehrere interessante Vorschläge unterbreitet, z. B. mehr in die Höhe zu bauen, ungenutzte Areale in bereits für den Wohnungsbau vorgesehenen Stadtteilen zu nutzen, wie z.B. die Militärkasernen, oder die dem Industriegebiet am nächsten gelegenen Stadtteile insbesondere für junge Menschen attraktiver zu gestalten. Gleichzeitig unterstützen die Unternehmen eine Aufwertung der Industriezone, was Erscheinungsbild und Mobilität betrifft: „Bozen Süd ist eines der wichtigsten Tore zur Landeshauptstadt und kann als solches sicherlich noch aufgewertet werden. Bei der Suche nach innovativen Lösungen sind wir bereit, im Dialog mit der Gemeinde unseren Beitrag zu leisten", so Chiarel abschließend.