Unternehmen finanzieren Ausbildung von sieben zukünftigen Ingenieuren
Einige Mitgliedsbetriebe des Unternehmerverbandes Südtirol und die Freie Universität Bozen haben ein Abkommen geschlossen mit dem Ziel, der Abwanderung der Köpfe entgegenzuwirken und das Interesse für technische Bereiche zu wecken. Die Unternehmen stellen Stipendien zu jeweils 10.000 Euro für die sieben erstgereihten Studierenden zur Verfügung, die für die Aufnahme zum dreijährigen Bachelor in Industrie- und Maschineningenieurwesen zugelassen sind. Die Initiative will damit den Brain-Drain aus Südtirol verhindern und junge Menschen anregen, ihr erworbenes Wissen den heimischen Unternehmen zur Verfügung zu stellen.
Die Initiative setzt auf die hochqualitative Ausbildung der Jugendlichen und will bereits in der Studienzeit Zusammenarbeiten aufbauen, die zu einer Einstellung in den Unternehmen führen können: Eine „Win-Win“ Situation, von der alle Beteiligten profitieren können. Das Projekt zur Unterstützung der Talente im Bereich Ingenieurwesen, das durch ein Abkommen zwischen der Freien Universität Bozen und dem Unternehmerverband Südtirol gestartet wurde, sieht die Finanzierung von Stipendien durch 7 Unternehmen für ebenso viele Studierende des Bachelorstudiengangs in Industrie- und Maschineningenieurwesen vor.
Die grundlegende Idee ist die Unterstützung der Ausbildung der zukünftigen Ingenieure, die zugleich an die betriebliche Realität und die Produktionsprozesse herangeführt werden sollen, damit sie nach dem Studium ihr Kapital an Ideen und Wissen einbringen können. Neben der Unterstützung des dreijährigen Studiengangs in Industrie- und Maschineningenieurwesen trägt das Projekt somit auch zur Nachhaltigkeit des universitären Ausbildungssystems in diesem Bereich bei. Das neue Angebot stärkt die bereits bestehende Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmerverband und unibz in Bereichen wie dem dualen Studium oder dem Abschluss in Holzingenieurwesen und ist vielversprechend in Hinblick auf zukünftige Synergien, sobald die Fakultät für Ingenieurwesen im NOI Techpark in den nächsten Jahren entstehen wird.
Am Projekt sind namhafte Südtiroler Unternehmen aus verschiedenen Sektoren beteiligt: adddam GmbH, Athesia Druck GmbH, Duka AG, GRUBER Logistics AG, Microtec GmbH, Oberalp Group und Würth GmbH. Ab dem kommenden akademischen Jahr 2021/2022 werden sie den Studenten, die sich in einen der Studienzweige (Maschineningenieurwesen, Energieingenieurwesen, Logistik- und Produktionsingenieurwesen, Automation) des Studiengangs Industrie- und Maschineningenieurwesen inskribieren, ein Stipendium zahlen. Die Ausbildung ist durch hohe Personalisierung der Studienpläne, die Absolvierung eines Praktikums sowie das Verfassen der Diplomarbeit im Unternehmen, das die Ausbildung unterstützt, gekennzeichnet. Die Unternehmen unterstützen mit einem Stipendium in Höhe von 10.000 Euro (für die drei Jahre) die 7 Studierenden, die die höchste Punkteanzahl bei der Zulassung zum Studium erreicht haben.
„Ich habe es schon in meiner Antrittsrede formuliert: Wir sehen die Freie Universität Bozen als unseren besten Partner, um Herausforderungen wie mentale Öffnung, neue Kompetenzen, Innovation und Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen und Forschungseinrichtungen nach vorne zu treiben. Diese Partnerschaft wollen wir noch deutlich verstärken und dieses Abkommen ist ein erster konkreter Schritt in diese Richtung. Wir wollen auf unsere Jugend und ihre Ausbildung zu setzen: das ist die beste Investition in die Zukunft unseres Landes“, ist der Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol, Heiner Oberrauch überzeugt.
„Das Abkommen mit dem Unternehmerverband ist ein wichtiger Anreiz für die Jugendlichen, eine technische Ausbildung zu absolvieren, die ihnen viele Karriere- und persönliche Entwicklungschancen bietet. Um die Entwicklung und den Wohlstand in Südtirol zu sichern und den Unternehmen zu helfen, in den globalen Märkten wettbewerbsfähig zu bleiben, ist die beste Investition jene, auf die Ausbildung der neuen Generationen im technisch-wissenschaftlichen Bereich zu setzen sowie Verdienst und Qualität zu prämieren“, so Rektor Paolo Lugli. „Diese neue Zusammenarbeit, die zu bereits bestehenden gemeinsamen Projekten zwischen unibz und Unternehmerverband hinzu kommt, ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Wir wünschen uns, dass sich in Zukunft immer mehr Unternehmen beteiligen.“