Vor den Industriellen des Bezirkes Burggrafenamt hat der Landesrat für Finanzen, Werner Frick, am Montagabend (5. Dezember) in Algund betont, die Landesregierung müsse in der Haushaltspolitik eine Trendwende einleiten. „Im Hinblick auf die Einhaltung des Stabilitätspakts Staat/Land sind wir gezwungen, einen Sparkurs zu fahren. Insbesondere müssen wir den Anstieg der laufenden Ausgaben gegenüber den Investitionsausgaben in den Griff bekommen“, so der Landesrat. Wenn Südtirol seine Zukunft sichern wolle, dann dürften die Investitionsmittel keinesfalls weiter gekürzt werden. Das bedinge eine Drosselung der laufenden Ausgaben, beginnend mit einem Aufnahmestopp für die öffentliche Verwaltung für 2006, so Frick weiter.

Der Burggräfler Bezirksvertreter des Unternehmerverbandes, Ulrich Ladurner, äußerte sich zwar zufrieden über die politische Entscheidung, in Meran die Nordwestumfahrung samt Küchelbergtunnel und Tiefgarage zu bauen. Ladurner und andere Unternehmer kritisierten jedoch die zeitraubenden bürokratischen Abläufe für den Bau. Die Unternehmer bedauerten auch, daß in Marling eine umständliche Anbindung an die Schnellstraße MeBo vorgesehen sei. Sie riefen die politische Führung in Stadt und Land auf, sich dafür einzusetzen, daß zumindest einzelne ungenutzte Kasernenareale in Untermais für Betriebsansiedlungen zugänglich werden.

Merans Bürgermeister Günther Januth skizzierte die politischen Ziele seiner Stadtverwaltung: Die Kurverwaltung wird reformiert, der Pferderennplatz renoviert und ebenso aufgewertet wie das Skigebiet Meran 2000. Januth kündigte auch Einsparungen im städtischen Haushalt an. Nicht mehr jeder freiwerdende Beamtenposten werde nachbesetzt. Das Rathaus solle bürgernahe Dienstleistungen erbringen.

Verbandspräsident Christof Oberrauch überreichte Landesrat Frick ein Paket an Vorschlägen, um die Zuweisung von Gewerbebauland an Firmen zeitlich zu beschleunigen und zu vereinfachen. Das Paket hat Anton Gaiser, vormaliger Generalsekretär der Passerstadt, im Auftrag des Unternehmerverbandes erarbeitet. Die Vorschläge sollen in die Gesetzesnovelle zur Raumordnung einfließen.