Statt die Strafsteuer IRAP auf Arbeitsplätze zu senken, will die Landesregierung umgekehrt den Unternehmen eine Baukostenabgabe aufhalsen. Mit Unverständnis und Unmut hat Präsident Christof Oberrauch dem Vorstand des Unternehmerverbandes am 18. April berichtet, die politische Führung in Südtirol treffe immer öfters Entscheidungen, welche das unternehmerfreundliche Umfeld zusätzlich belasten.

In Zeiten der Konjunkturkrise und des scharfen internationalen Wettbewerbes könne diese Haltung der Landesregierung schwerwiegende Rückwirkungen auf den Standort von Industriebetrieben in Südtirol zeitigen, heißt es in einer Pressemitteilung, zumal die Steuerbelastung einen der wesentlichen Faktoren für neue Investitionen darstelle.

Der Unternehmerverband befürchtet, daß außerdem durch eine äußerst engmaschige Novelle zum Landesraumordnungsgesetz die Investitionsbereitschaft weiter eingeschränkt wird. Statt die planwirtschaftliche Baulandpolitik fortzusetzen, brauche es eine mutige, radikale Öffnung. Ansonsten sei insbesondere die Errichtung einer Landesagentur für Betriebsansiedlungen (BLS) ein Schlag ins Wasser.

Einzelne Tochtergesellschaften ausländischer Konzerne haben laut Oberrauch bereits jetzt Schwierigkeiten, neue Entwicklungsprojekte in Südtirol gegenüber ihren ausländischen Inhabern durchzusetzen, weil in Südtirol die Standortbedingungen in Zeiten der Globalisierung von Monat zu Monat ungünstiger werden. Demgegenüber herrscht im Vorstand des Unternehmerverbandes Erstaunen darüber, daß die Landesregierung für einen hohen Kostenaufwand einen überdimensionalen Technologiepark und andere neue Strukturen plant, die mit Steuermitteln finanziert und auch erhalten werden müssen.