In Zeiten der Globalisierung, die auch Südtirols Wirtschaft mit voller Wucht trifft, sind gute Rahmenbedingungen für die Betriebe und die Erhaltung von Arbeitsplätzen wichtiger denn je. Deshalb appelliert die Vollversammlung des Unternehmerverbandes Südtirol an die Landespolitik, weiterhin für beste Infrastrukturen und Bildungseinrichtungen sowie für eine zeitgemäße Innovationsförderung zu sorgen.

Verbandspräsident Christof Oberrauch hat am Dienstagabend (24. Mai) bei der 60. Vollversammlung im Bozner Sparkassensaal lobende Worte für die Landesregierung gefunden, welche eine Reihe von Rahmenbedingungen bereits verbessert hat. Jetzt gehe es darum, die famosen Datenautobahnen, die notwendigen Verkehrsbauten im Meraner Raum, im Pustertal und in Brixen sowie den Brenner-Basistunnel so schnell wie möglich zu verwirklichen. Im Bildungsbereich, wo die Pisa-Studie Südtirols Schule ein ausgezeichnetes Zeugnis ausstellt, seien Anpassungen insbesondere im Lehrlingsbereich vorzunehmen und zudem die Begabtenförderung gezielt zu betreiben. 

Kritisch äußerten sich Oberrauch und andere Unternehmer über die zögerliche Innovationsförderung und über die schwerfällige Behandlung insbesondere von Gesuchen für Gewerbebauland und Wirtschaftsförderung. Wenn Südtirol europaweit im Standortwettbewerb bestehen will, dann ist Handeln und nicht Zaudern angesagt.

Hinter verschlossenen Türen haben sich die Unternehmer im Rahmen der internen Vollversammlung bei einer mehrstündigen Diskussion auch Gedanken gemacht über zukünftige Rolle des Verbandes. In offener und kritischer, immer aber konstruktiver Diskussion wurden die Eckpunkte für die zukünftige Verbandstätigkeit abgesteckt. Das Verbandsangebot soll sowohl im Bereich der Dienstleistungen als auch der Interessenvertretung den sich ständig ändernden Erfordernissen angepasst werden, die sich immer rascher wandeln.

Die Festveranstaltung zum 60-Jahre-Jubiläum mit Ehrengästen aus Wirtschaft und Politik findet bekanntlich am Montag, dem 11. Juli, im Meraner Kursaal statt. Die Teilnahme zugesagt haben die Präsidenten der Industriellenvereinigungen Italiens und Österreichs, Luca Cordero di Montezemolo und Veit Sorger, sowie Landeshauptmann Luis Durnwalder.