Wenn in Meran nur der Küchelbergtunnel ohne Felsengarage gebaut wird, fürchten die Unternehmer um die Zukunft der Kurstadt. Der Bezirksvertreter des Unternehmerverbandes, Ulrich Ladurner (Dr. Schär Gmbh), hat deshalb am 23. November auf der Bezirksversammlung vor 30 Unternehmerkollegen aus dem Burggrafenamt die Notwendigkeit bekräftigt, daß Stadtgemeinde, Land und Interessengruppen gleichzeitig mit dem Tunnel auch die Verwirklichung der unterirdischen Stellplätze in der Altstadtnähe betreiben.

Ohne die Tiefgarage im Küchelberg würde Meran - so eine Pressemitteilung des Unternehmerverbandes - als Handelsstadt für Einheimische und für Millionen von Urlaubsgästen sozusagen links liegen bleiben. Stadt und Land sollten die Bemühungen des Unternehmerverbandes mittragen, interessierte Bauträger nach dem Muster der PPP-Finanzierung gewinnen, also durch eine Mischfinanzierung zwischen privatem und öffentlichem Kapital das Projekt verwirklichen und führen.

Die Burggräfler Unternehmer ließen sich beim Jahrestreffen im Restaurant "Turmwirt" in Gargazon von Senatorin Helga Thaler-Ausserhofer, die soeben aus Rom eingetroffen war, über die aktuellsten Neuigkeiten rund um die Steuermaßnahmen der Regierung Prodi informieren. Die Politikerin berichtete dabei über erreichte und noch verhandelbare weitere Verbesserungen im Steuerdekret und im staatlichen Haushaltsgesetz. Es geht dabei unter anderem um die steuerliche Absetzbarkeit von Kosten für Dienstfahrzeuge, um Erleichterungen bei der Erbschaftssteuer und der Betriebsübergabe sowie bei der Besteuerung der nicht operativen Gesellschaften nach dem Katasterwert und nicht nach dem Marktwert.

Die Schwerpunkte der Bezirkstätigkeit in den vergangenen Monaten, insbesondere die enge Zusammenarbeit mit den Schulen im Bezirk, schilderte Bezirksvertreter Ulrich Ladurner. Verbandsdirektor Udo Perkmann berichtete über den Einsatz des Unternehmerverbandes speziell zur Senkung der Strafsteuer auf Arbeitsplätze IRAP durch die Südtiroler Landesregierung und über Erfolge bei der Interessenvertretung, insbesondere was ein halbes Dutzend neue Landesgesetze angeht.

In Diskussionsbeiträgen äußerten sich die Unternehmer kritisch, was die Unterstützung der von Kommunisten beeinflußten römischen Regierung angeht, aber auch über Bürokratie und neue Steuerbelastungen auf Landesebene. Als richtungweisend wurde hingegen die Standtortpolitik Österreichs im allgemeinen und jene der Stadt Lienz in Osttirol im besonderen empfunden.