Es braucht Maßnahmen, die auf die Steigerung der Produktivität sowie die Reform des öffentlichen Dienstes und des sozialen Bereiches abzielen, um die Wirtschaftsentwicklung in Italien sicherzustellen. Luca Cordero di Montezemolo und Alberto Bombassei, Confindustria-Präsident und Vizepräsident, bringen die Forderungen des des gesamtstaatlichen Dachverbandes in den sozialpartnerschaftlichen Dialog mit der Regierung ein, der in diesen Wochen zu wichtigen wirtschaftlichen und sozialen Themen stattfindet.

Die Confindustria fordert die Regierung auf, sich in Sachen Pensions- und Steuerreform an der Bundesrepublik Deutschland zu orientieren. In Deutschland sei mittlerweile die schrittweise Anhebung des Pensionsalters von 65 auf 67 Jahre beschlossene Sache, in Italien diskutiere man weiterhin über eine Anhebung auf 60 Jahre. Noch einschneidender seien die bundesdeutsche Steuerreform. Ab Jänner 2008 wird der Steuersatz von 39 auf unter 30 Prozent sinken.

Angesichts dieser Werte wiederholt Confindustria die bekannte Forderung an die italienische Regierung, den Steuern- und Abgabenkeil zu verkleinern. Dies sei der einzig richtige Weg, um die Wettbewerbsfähigkeit der italienischen Wirtschaft nachhaltig zu sichern. Die Senkung des Steuern- und Abgabenkeiles bei gleichzeitigen Einsparungen auf der Ausgabenseite sei Grundvoraussetzung für das Wirtschaftswachstum. Bei unproduktiven Ausgaben müsse eingespart werden, um Mittel freizusetzen für notwendige Investitionen beispielsweise in Infrastrukturen sowie Forschung und Entwicklung. Mutig weitergeführt müsse auch die Reform des Arbeitsrechtes werden. Abänderungen zur sog. Biagi-Reform seien nicht tragbar. Ziel müsse vielmehr sein, das europäische Grünbuch für die Modernisierung des Arbeitsrechtes rasch umzusetzen.

Die Haltung des Dachverbandes Confindustria trägt der Unternehmerverband Südtirol vorbehaltlos mit. Auf nationaler Ebene und auch im autonomen Zuständigkeitsbereich in Südtirol brauche es mutige Maßnahmen, um die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft zu steigern, ist Verbandspräsident Christof Oberrauch überzeugt. Die Entwicklung der Wirtschaft müsse vorangetrieben und Bürger und Betriebe entlastet werden. Nur so könne sich Italien – und namentlich Südtirol als Grenzregion – im internationalen Vergleich behaupten.