Was andere Wirtschaftssektoren schon lange haben (Handwerksordnung, Handelsordnung, Gastgewerbeordnung), wird nun auch für die Industrie und den Dienstleistungssektor Wirklichkeit. Mit Genugtuung nimmt der Unternehmerverband zur Kenntnis, daß die Landesregierung gestern (10. April) die neuen Ordnungsgesetzte für die Industrie und die Dienstleistungen verabschiedet hat, so daß sich nunmehr der Landtag mit diesen Rahmengesetzen befassen kann.

„Als Unternehmerverband ist es unser Ziel, mit dem für die produzierende Wirtschaft zuständigen Landesrat Werner Frick an der Ausarbeitung eines Rahmengesetzes für die Industrie zu arbeiten, aber auch bei der Neufassung der Landeshandwerksordnung mitzuarbeiten, denn schließlich geht es ja um eine sinnvolle Abgrenzung von Handwerk und Industrie. Da wir immer mehr Dienstleister in der Zukunft in unseren Reihen haben werden, bieten wir unsere Mitarbeit auch an beim Rahmengesetz für das Dienstleistungsgewerbe“: Mit diesen Worten hat Verbandspräsident Christof Oberrauch bei seiner Antrittsrede im Mai 2004 ein Ziel für sein Präsidentschaftsmandat umschrieben, das nunmehr so gut wie erreicht ist.

Dank der primären Zuständigkeit auch für die Industrie, welche Südtirol erst vor kurzem zugestanden wurde, erhalten nun auch Südtirols Industrie und Dienstleistungsgewerbe eigene Ordnungsgesetze. Die Vorteile liegen auf der Hand: Industrie und Dienstleistung werden als eigenständige Wirtschaftszweige anerkannt, die Abgrenzung hin zu anderen Sektoren, insbesondere zum Handwerk und zum Handel, ist eindeutig und bei der Handelskammer ist in Zukunft die klare Einstufung von Unternehmen möglich.

Für den Unternehmerverband und seinen Präsidenten Christof Oberrauch ist die Verabschiedung der neuen Ordnungsgesetze eine Bestätigung der intensiven Lobbyingarbeit. Nach dem Vorbild der österreichischen Gewerbeordnung ist im Art. 2, Abs. 2, festgeschrieben, was ein Industrieunternehmen kennzeichnet: Produkte und Dienstleistungen werden serienmäßig erbracht, Verwaltungs- und Produktionseinheiten sind organisatorisch getrennt und es gibt eine systematische Arbeitsteilung bei der Fertigung der Güter bzw. der Erbringung der Dienstleistungen.