Die Regierung Prodi hat ein Haushaltsgesetz 2008 vorgelegt, das für viele Betriebe als Nullsummenspiel enden kann. Darauf verweist der Präsident des Unternehmerverbandes, Christof Oberrauch (Durst und Alupress AG). Es sei zwar zu begrüßen, wenn die Steuersätze für die Gesellschaftssteuer IRES sowie für die Strafsteuer auf Arbeitsplätze, IRAP, gesenkt werden. Aber es sei Augenauswischerei, wenn die Regierung gleichzeitig die Bemessungsgrundlage für Betriebe aller Art maßgeblich verbreitert. Es zeichne sich ab, daß in Einzelfällen Unternehmen künftig mehr Steuern zahlen müssen als bisher. Vor allem die begrenzte Absetzbarkeit von Passivzinsen werde sich für Klein- und Mittelbetriebe, wie sie in Südtirol vorherrschen, nachteilig auswirken - zumal dann, wenn die Betriebe mit einem hohen Fremdkapitalanteil wirtschaften.

Der Unternehmerverband anerkennt die gute Absicht, wonach Italien das bundesdeutsche Modell der Unternehmensbesteuerung übernimmt. "Das deutsche Modell beinhaltet aber auch eine Korrektur in Form eines pauschalen Freibetrages über eine Mio. Euro, um die begrenzte Absetzbarkeit der Darlehenszinsen wettzumachen. Davon ist jedoch im Haushaltsgesetz Italiens keine Spur", betont Oberrauch. Aus diesem Grunde appelliert der Unternehmerverband an die Südtiroler Parlamentarier, sich für die Einführung eines ähnlichen Freibetrages wie in Deutschland einzusetzen. Darüberhinaus erneuert Verbandsdirektor Udo Perkmann den Aufruf an die Südtiroler Landesregierung, die Strafsteuer IRAP um den rechtlich möglichen vollen Prozentpunkt zu senken. Wenn Unternehmen in Italien - und somit in Südtirol - eine Steuerbelastung zu verkraften hätten, die doppelt so hoch sei wie in Deutschland und dreimal so hoch wie in Österreich, dann seien hierzulande Wettbewerbsfähigkeit und sichere Arbeitsplätze gefährdet.