Der Unternehmerverband stellt sich voll und ganz hinter die Aussagen von Landeshauptmann Luis Durnwalder, wonach es politisch nicht vertretbar wäre, den Bozner Flugplatz einfach zuzusperren, weil eine Meinungsumfrage von Athesia eine mehrheitliche Ablehnung dieser Einrichtung erbracht hat. Christof Oberrauch, Präsident des Unternehmerverbandes, betont, daß Manager und Unternehmer, die von Südtirol aus möglichst rasch hinaus in die Welt gelangen müßten, aber umgekehrt auch Geschäftsleute, die nach Südtirol kommen, auch auf gute Flugverbindungen angewiesen seien. Für Unternehmer sei das Flugzeug das, was für den Durchschnittsbürger die Eisenbahn sei.

Der Unternehmerverband streicht hervor, daß laut Meinungsumfrage die Bevölkerung, die in größeren Gemeinden lebt, sich eher mit einem konkurrenzfähigen Flugplatz anfreunden könnte als Menschen, die in Landgemeinden wohnten. Dies sei ein Beleg für die Überzeugung, daß das erreichbare Flugzeug eben für eine Minderheit in der Bevölkerung, wohl aber nicht für die breite Mehrheit ein wichtiges Verkehrsmittel sei. Diese Aussage wird zudem durch eine zweite Feststellung aus der Meinungsumfrage bestätigt. Demnach ist die Ablehnung des Flugplatzes Bozen umso ausgeprägter, je geringer der Bildungsstand der Befragten sei.

Laut Unternehmerverband ist der Flugplatz ein Standortfaktor, um die Attraktivität, aber schlicht die Erreichbarkeit Südtirols im internationalen Wirtschaftsgeschehen zu steigern. Im übrigen wären hierzulande im Laufe der Geschichte viele Verkehrseinrichtungen nicht entstanden, wäre man nur nach dem Kriterium der breitesten Zustimmung in der Bevölkerung gegangen. Wer weiß schon um den Widerstand gegen den Bau der Brennerbahnlinie zwischen Innbruck und Bozen vor dem Jahr 1867, sagt Verbandsdirektor Udo Perkmann.