Der Unternehmerverband drückt der Landesregierung und dem Landtag die Anerkennung aus für die beschlossene zweite Senkung der Strafsteuer auf Arbeitsplätze, Irap, um nunmehr einen vollen Prozentpunkt. Präsident Christof Oberrauch (Durst und Alupress AG) wertet diese Entscheidung als starkes Signal zugunsten des Wirtschaftsstandortes Südtirol. Bekanntlich räumt das Land den Unternehmern die Möglichkeit ein, diese zweite Reduzierung der Irap um 0,5 Prozent zu beanspruchen, wenn das Unternehmen auf fünf Jahre hinaus auf gewisse Förderbeiträge des Landes verzichtet.

Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass insbesondere Betriebe mit vielen Mitarbeitern von diesem Recht Gebrauch machen werden, also Industrie- und Großhandelsbetriebe. Bereits die erste allgemeine Irap-Senkung von 0,5 Prozent war in weiten Unternehmerkreisen als Signal, wenngleich als schwaches, zugunsten des Industriestandortes Südtirol beurteilt worden.

Im Unternehmerverband ist man nun gespannt, wie aufgrund des genehmigten Gesetzestextes die konkrete Anwendung von den Landesämtern gehandhabt wird. Für außerordentliche Ereignisse, wie Fabriksbrand, aber auch für Know-how-Investitionen sowie für Innovationsvorhaben, aber auch für Umweltinvestitionen und Energiesparmassnahmen dürfte die Beitragssperre nicht greifen, sehr wohl aber für materielle Investitionen z. B. in Hallen und Maschinen.

Im günstigsten der Fälle rechnet Verbandsdirektor Udo Perkmann sogar damit, dass das Land Südtirol schon bald dank dieser Steuerreduzierung mehr Einnahmen kassieren wird, wenn nämlich Firmenzentralen aus anderen Gegenden Italiens oder des Auslandes ihren Steuersitz nach Südtirol verlegen. Erste Fälle bearbeitet der Verband bereits seit der ersten Irap-Senkung.