Der Unternehmerverband Südtirol hat den Einbringern des Bildungsgesetzes und den Schulamtsleitern den Vorschlag unterbreitet, im neuen Bildungsgesetz auch die gezielte Förderung von besonders leistungsstarken Kindern und Jugendlichen ausdrücklich vorzusehen und zwar auf allen Ebenen durch jeweils spezifische Maßnahmen. Dies erscheint einerseits wichtig, um die im Gesetz festgeschriebenen Ziele zu erreichen. Andererseits ist zu berücksichtigen, daß gerade ein kleines Land wie Südtirol sich im Wettbewerb der Länder und Regionen europa- und weltweit nur durch höchste Qualität bewähren kann. Dies gilt ganz besonders auch für die Ausbildung der Jugend. Die gezielte Förderung besonders leistungsstarker Jugendlicher darf in einem neuen, zukunftsorientierten Südtiroler Bildungsgesetz keinesfalls fehlen, heißt es in einer Aussendung des Unternehmerverbandes.

Mit dem Landesgesetz „Allgemeine Bildungsziele und Ordnung von Kindergarten und Unterstufe“ will die Landespolitik die Weichen stellen für eine längerfristige, zukunftsorientierte und auf neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen aufbauende Schulentwicklung. Berücksichtigt sollen die staatlichen Grundsätze der Schulreform werden ebenso wie die Spielräume, die das Land aufgrund der sekundären Gesetzgebungsbefugnis in diesem Bereich hat. Es bleibt zu hoffen, daß es dem Land gelingt, mit diesem Gesetz Ruhe und Sicherheit ins Schulsystem zu bringen, das in den vergangenen Jahren andauernd einschneidenden Änderungen unterworfen war.

Der aktuelle PISA-Test hat gezeigt, daß Südtirols Schule nach wie vor gut funktioniert, wenngleich das PISA-Ergebnis 2006 nicht mehr ganz so gut war wie noch 2003. Grund genug also, wachsam zu sein, damit die Qualität der Schule in Südtirol weiterhin hoch bleibt. Das neue Bildungsgesetz, das noch im Jänner 2008 genehmigt werden sollte, kann wichtige Weichen stellen für noch mehr Qualität in der Ausbildung. Denn gerade im Kindergarten und in der Unterstufe gilt es, möglichst gute Voraussetzungen zu schaffen für das weitere Lernen.

Die im neuen Bildungsgesetz vorgesehene „laufende qualitative und quantitative Erweiterung des Bildungsangebotes“ heißt der Unternehmerverband grundsätzlich gut ebenso wie das Ziel, „Bildungswege zu verwirklichen, die den Neigungen und Bildungsbedürfnissen jedes Kindes sowie jeder Schülerin und jedes Schülers entsprechen“. Allerdings sei darauf zu achten, daß bereits im Kindergarten und der Unterstufe den Kindern bzw. Schülerinnen und Schülern ausnahmslos bestimmte Fähigkeiten und Kenntnisse vermittelt werden, sozusagen als Rüstzeug und Grundvoraussetzung für weiterführende Ausbildungen. Es macht wohl wenig Sinn, allzu früh die Kinder bzw. Schülerinnen und Schüler mit immer neuen Fächern und Inhalten zu überfrachten. Wichtiger erscheint die Festigung von grundlegenden Kenntnissen und Fähigkeiten, wie z.B. Lesen, Schreiben, Rechnen, heißt es abschließend in einer Aussendung des Unternehmerverbandes.