Südtirol liegt italienweit mit an der Spitze, weil die Landesregierung in den vergangenen Monaten in zwei Schritten die IRAP um bis zu einen Prozentpunkt gesenkt hat. Eine Studie der italienischen Wirtschaftszeitung „Il Sole-24ore“ zeigt, daß die autonomen Provinzen Bozen und Trient italienweit vorne liegen bei der Reduzierung der Strafsteuer auf Arbeitsplätze – IRAP. Beide Provinzen haben, wenn auch mit unterschiedlichen Regelungen, beschlossen, die IRAP um bis zu einen Prozent zu senken. In Südtirol kommen alle Unternehmen in den Genuß einer Reduzierung um 0,5 Prozent, jene Betriebe, die auf bestimmte Landesbeiträge verzichten, um weitere 0,5 Prozent. In letzterem Fall beläuft sich die IRAP auf 2,9 Prozent. Damit gehören Südtirol und die Nachbarprovinz Trient zusammen mit den Regionen Lombardei, Marken, Sardinien, Aosta und Veneto zu jenen sieben unter den 21 Regionen Italiens, welche die IRAP nennenswert gesenkt haben.

Mit 0,9 Prozent ist auch der regionale IRPEF-Zuschlag in Südtirol so niedrig gehalten, wie es das staatliche Gesetz erlaubt. Bedenklich ist allerdings, dass in Südtirol 17 Gemeinden den kommunalen IRPEF-Zuschlag eingeführt haben. Unter diesen befinden sich auch Großgemeinden wie Bozen, Brixen, Meran und Leifers, sodass in Südtirol sehr viele Steuerpflichtige von dieser zusätzlichen Abgabe betroffen sind.

„Für die industriell organisierten Unternehmen in Südtirol ist die IRAP-Senkung, für die sich unser Verband viele Montate lang vehement auf allen Ebenen eingesetzt hat, von großer Bedeutung. Für den Wirtschaftsstandort Südtirol ist die IRAP-Senkung ein wichtiges Zeichen, dem hoffentlich weitere folgen werden“, meint Verbandspräsident Christof Oberrauch (Durst und Alupress AG). Der Südtiroler Landesregierung gebühre jedenfalls Dank, daß sie den Ernst der Lage erkannt und Entscheidungen für die Sicherung des Wirtschaftsstandortes Südtirol getroffen habe. Es bleibe zu hoffen, daß die politischen Wirren in Rom bald gelöst werden können, so daß die Regierung endlich auch ihre Hausaufgaben erledigen könne. Es brauche auch auf staatlicher Ebene endlich Erleichterungen für steuerlich überstrapazierte Betriebe und auch für die quellenbesteuerten Arbeitnehmer, heißt es abschließend in einer Aussendung des Unternehmerverbandes Südtirol.