Der Unternehmerverband erneuert seinen Aufruf an die Politik auf kommunaler, auf Landes- und auf staatlicher Ebene, für die Fixbesoldeten die Steuerbelastung zu senken. Vor dem Hintergrund gesamtstaatlicher Angaben über die schwindende Kaufkraft von Arbeitnehmern erinnert der Unternehmerverband an seine seit vielen Monaten vorgenommenen Vorstöße gegenüber den Südtiroler Parlamentariern in Rom sowie auf Landesebene, damit nicht nur die Steuerbelastung für Unternehmen, sondern auch für die Bürger gesenkt wird. Wenn die Arbeitnehmer von ihrem Monatlohn netto mehr erhalten, steige die Kaufkraft, was auch der Wirtschaft insgesamt zugute komme.

Verbandspräsident Christof Oberrauch (Durst und Alupress AG) unterstützt vorbehaltlos den Kurs von Luca Montezemolo. Der Präsident des Dachverbandes der Industrie Italiens fordert auf staatlicher Ebene drei Dinge: Zum ersten müsse die Politik das Wirtschaftswachstum begünstigen und nicht hemmen. Zweitens sei in jedem Betrieb die Produktivität zu steigern, damit deren Vorteile Lohnerhöhungen gestatten. Drittens sei der Steuerdruck für quellenbesteuerte Fixbesoldete zu senken, damit die Nettolöhne höher werden. Für Südtirol gibt Oberrauch zu bedenken, dass Gemeinden und öffentliche Körperschaften äußerste Zurückhaltung üben sollten, was die Zuschläge auf staatliche Steuern sowie die Erhöhungen von Gebühren und Tarifen angeht.

Leistungen in der Wirtschaft wie auch im Beruf müssten sich wieder lohnen. Deshalb wäre es höchst an der Zeit, die Überstunden von Arbeitnehmern von Steuern zu entlasten, ebenso wie neue kollektivvertragliche Erhöhungen. Der Unternehmerverband begrüßt auch den Vorstoß von Siegfried Brugger im Parlament zum Ehegattensplitting. Noch besser wäre es, nach dem Beispiel von Sarkozy in Frankreich und von der ÖVP in Österreich das Familiensplitting einzuführen. Damit würden auch Facharbeiter, höher Qualifizierte und andere Verdiener mit mittlerem Einkommen bei größeren Familien sozial gerechter behandelt. Dieser Mittelstand, zu dem in Südtirol unter anderem Abertausende von Industriebeschäftigten gehören, bleibt derzeit von fast allen Landesförderungen ausgeschlossen.

Laut Unternehmerverband sind generelle Lohnerhöhungen solange nicht tragbar, als die öffentliche Hand vom Arbeitnehmereinkommen bis zu 50 Prozent des Bruttoeinkommens abschöpft und solange der Arbeitgeber auf 100 Euro Bruttolohn über 220 Euro an Lohnkosten zu tragen hat. Die IRAP-Senkung durch die Landesregierung sei deshalb ein äußerst positives Signal zugunsten des Standortes Südtirol und damit zur Sicherung der hiesigen Arbeitsplätze, lobt der Unternehmerverband.