Die Regierung in Rom hat kürzlich eine Verordnung erlassen, mit welcher die Handelskammergebühren in ganz Italien für mehrere Bereiche, besonders aber die Industrie, stark erhöht werden. Bei Betrieben mit einem Umsatz ab 12 Mio. Euro werden die Gebühren sogar verdoppelt. Der Unternehmerverband hat gemeinsam mit dem Dachverband Confindustria in Rom gegen diese neuerliche Belastung der Industriebetriebe durch die Regierung protestiert.

Im Jahr 2001 sind die Bestimmungen über die Handelskammergebühr reformiert worden. Für alle Unternehmen, welche in der ordentlichen Sektion des Unternehmensregister eingetragen sind, wird die Gebühr auf der Grundlage des im Vorjahr erzielten Umsatzes berechnet.

Mit der Verordnung vom 1. Februar 2008 (veröffentlicht im GA Nr. 54 vom 4.3.2008) ist auch eine neue Einteilung der Umsatzstufen mit neuen Hebesätzen genehmigt worden. Für Betriebe mit niederen Umsätzen ergibt sich eine kleine Senkung, während für Großbetriebe eine Erhöhung auf mehr als das Zweifache erfolgt. Für eventuelle, weitere Niederlassungen ist zusätzlich 20 Prozent des für den Hauptsitz geschuldeten Betrages, mit einem Höchstbetrag von 200 Euro, zu entrichten. Während Klein- und Kleinstbetriebe mit einem Umsatz bis zu 500.000 Euro eine Senkung von ca. 20 Euro erwarten können, muss ein Betrieb ab 3,5 Mio. Euro Umsatz in Zukunft mehr bezahlen. Ein Unternehmen mit ca. 12 Mio. Euro Umsatz muss sogar ca. das Doppelte bezahlen, nämlich 1.215 Euro statt wie bisher 658,87 Euro.

Der Präsident des Unternehmerverbandes, Christof Oberrauch (Durst und Alupress AG), ist sehr verwundert über die Vorgangsweise der Regierung kurz vor den Parlamentswahlen: "Obwohl in Rom eine Verhandlungsrunde mit den Verbänden eingerichtet wurde, hat die Regierung schlussendlich alleine entschieden und wiederum die Industrie und alle anderen größeren Betriebe belastet.".