In dieser Zeit der Wirtschafts- und Beschäftigungskrise ist es den Industriebetrieben ab sofort möglich, die Kurzarbeit flexibler und somit zeitlich länger zu beanspruchen. Dem Unternehmerverband Südtirol ist es über den Dachverband "Confindustria" in Rom gelungen, die zuständigen staatlichen Stellen davon zu überzeugen, daß die Berechnung der Arbeitswochen mit Kurzarbeit genauer erfolgt. Wenn Firmen nur an einzelnen Wochentagen Kurzarbeit tätigen, so werden künftig diese einzelnen Tage zu Wochen aufaddiert. Bislang zählte ein einziger Kurzarbeitstag bereits als volle Kalenderwoche.

Da die ordentliche Lohnausgleichskasse gesetzlich auf 52 Kalenderwochen der Inanspruchnahme begrenzt ist, bestand die Gefahr, daß die Firmen ihr Zeitkontingent für die geringfügige Kurzarbeit vorzeitig ausgeschöpft haben und demzufolge vorzeitig zu Entlassungen schreiten mußten. Durch den Erfolg in Rom, welchen gestern (23.4.2009) die Sozialvorsorgeanstalt INPS schriftlich bestätigt hat,  können schlimmstenfalls Entlassungen für die über 2.000 Kurzarbeiter in mehreren Dutzend Industriebetrieben Südtirols zeitlich wesentlich hinausgeschoben werden - in der Hoffnung, daß sich die Konjunktur bis dahin erholt.