Bozen erlebt derzeit eine wichtige Phase für die zukünftige Entwicklung der Stadt. Nach Jahren, in denen sich sowohl Bürger als Unternehmer von der Stadt entfernt haben, findet nun eine Trendumkehr statt. Die Landeshauptstadt ist zu einem wichtigen Bezugspunkt auch für die umliegenden Gemeinden geworden. Bei der Ausarbeitung des neuen Bauleitplans für Bozen muss die Stadtverwaltung diese Entwicklung berücksichtigen, um für eine stimmige Entwicklung der Stadt zu sorgen. Dies betonte die Stadträtin für Urbanistik, Chiara Pasquali, anlässlich der Versammlung des Bezirks Bozen Stadt im Unternehmerverband, die kürzlich am Verbandssitz in Bozen stattgefunden hat. Rund 40 Gäste – darunter Landesrätin Barbara Repetto, die Stadträte Stefano Pagani  und Sandro Repetto, die Vertreter anderer Wirtschaftsverbände und der Gewerkschaften sowie zahlreiche Unternehmer – waren der Einladung von Bezirksvertreter Michele Libori (Bel GmbH) gefolgt. Ziel der Veranstaltung war der Gedankenaustausch über die Vorschläge, die im Papier zur zukünftigen Entwicklung der Stadt Bozen enthalten sind, das der Bezirk Bozen Stadt und das Kollegium der Bauunternehmer ausgearbeitet hat. Das Papier enthält konkrete und umsetzbare Maßnahmen für die Entwicklung der Stadt in den kommenden zehn bis 15 Jahren.

Mit großem Interesse erwarten die Unternehmer den Inhalt des sogenannten „Masterplans“, den Stadträtin Pasquali in diesen Tagen fertig stellt. Einige der Inhalte hat sie bei der Bezirksversammlung bereits kurz angedeutet: Weite Gebiete der Stadt werden in Berücksichtigung des Bevölkerungswachstums und der wirtschaftlichen Entwicklung Gegenstand einer Umgestaltung sein. Die Infrastruktur muss verbessert werden und die Verbindungen müssen den Zugang zur Stadt und die Bewegungen in der Stadt erleichtern. Damit sind auch die Unternehmer im Bezirk Bozen Stadt einverstanden. Allerdings wies in ihrem Namen Bezirksvertreter Libori darauf hin, dass die Produktionszonen den Betrieben vorbehalten bleiben müssen und nicht für den Wohnbau – und auch nicht für den Tertiärsektor – geöffnet werden dürfen. „Wohnungen in der Nähe der Produktionsbetriebe zu errichten, ist ein negatives Zeichen den Betrieben gegenüber. Produktionsbetriebe und Wohngebiete haben unterschiedliche Bedürfnisse, die nicht miteinander vereinbar sind“, so Libori. Er appellierte auch an die Gemeinde Bozen und das Land – unter Berücksichtigung der jeweiligen Zuständigkeiten - die Zusammenarbeit im Interesse der Stadt Bozen und ihrer Bewohner zu verbessern.

Gedankt haben dem Bezirk Bozen Stadt und dem Kollegium der Bauunternehmer für die Erstellung des Entwicklungsplans, der hohe Qualität aufweist und auch heikle Themen aufgreift, Landesrätin Repetto und die Stadträte. „Die Vorschläge der Unternehmer sind  sehr umfassend und wissenschaftlich fundiert“, stimmten Repetto und Pasquali überein. Sie sprachen sich dafür aus, dass das Papier nun von Land und Gemeinde geprüft und in wesentlichen Punkten umgesetzt werden sollte.