Die Regierung in Rom will die Steuerbelastung für Klein- und Mittelbetriebe vorübergehend ein wenig vermindern. Für die Dauer von fünf Jahren sollen die Firmen um drei Prozent weniger Steuern auf Gewinne zahlen, die zur Stärkung des Eigenkapitals verwendet werden. Christof Oberrauch (Durst und Alupress AG), der Präsident des Unternehmerverbandes, bezeichnet diese hochwillkommene Maßnahme als „kleinen Schritt in die richtige Richtung“.

Auf staatlicher Ebene haben die Wirtschaftsverbände, angeführt vom Dachverband der Industrie Confindustria, der Regierung die Zusage abgerungen, in Krisenzeiten die Eigenkapitalbildung durch Steuerentlastungen zu erleichtern. Aus Südtiroler Sicht kommt dieser Maßnahme laut Präsident Oberrauch große Bedeutung zu, weil auch hierzulande sehr viele Unternehmen wegen der extrem hohen Steuerbelastung unterkapitalisiert sind. Dies bedeutet im Umkehrschluß, dass der Anteil des Fremdkapitals – und damit die Abhängigkeit von Krediten – in Krisenzeiten sehr hoch ist.

Da Südtirols Unternehmen im internationalen Konkurrenzkampf bestehen müssen, bedeutet die römische Steuerentlastung einer Annäherung zum Steuerdruck im nahen Ausland. Deshalb wird die Konkurrenzfähigkeit der Südtiroler Unternehmen und ihrer Arbeitsplätze positiv beeinflusst, meint Oberrauch.

Die vorübergehende IRES-Steuerreduzierung von drei Prozent soll ab heuer für fünf Jahre gelten und für Kapitalerhöhungen bis zu 500.000 Euro. Confindustria-Präsidentin Emma Marcegaglia zeigt sich mit dieser Zusage des Schatzministers Giulio Tremonti zufrieden, weil eine bessere Vermögensausstattung die Unternehmen gegenüber den Banken in einer Krisenzeit stärke. Confindustria hatte bereits letzthin Steuerentlastungen bei Investitionen erwirkt.