Südtirol muß als Standort für Unternehmen attraktiv bleiben, denn nur so kann der breite Wohlstand im Land nachhaltig gesichert werden. Der Unternehmerverband Südtirol begrüßt es daher, daß die Landesgesellschaft Business Location Südtirol (BLS) sich diesem Ziel verschrieben hat, und will deren diesbezügliche Tätigkeiten nach Kräften unterstützen.

Auch der Unternehmerverband Südtirol setzt sich seit Jahren mit Nachdruck dafür ein, daß die Rahmenbedingungen hierzulande angepasst werden, so daß alle Vorrausetzungen gegeben sind,  Südtirol zu einem der attraktivsten Regionalstandorte zwischen Hamburg und Rom zu machen. Erstes Ziel müsse es sein, den bestehenden und erfolgreich tätigen Unternehmen vor Ort die Entwicklungsmöglichkeiten zu sichern. Die Erreichbarkeit Südtirols müsse verbessert und die Investitionen in die Köpfe, also die beste Aus- und Weiterbildung auf allen Ebenen, gesichert werden. Die Innovationskraft der heimischen Unternehmen müsse mit Nachdruck gefördert werden. „Jüngste Studien des ASTAT zeigen, daß  in Südtirol die Unternehmen selbst den Löwenanteil der Ausgaben für F&E tragen. Diese Bereitschaft der Unternehmen, die deren Wettbewerbsfähigkeit sichert und attraktive Arbeitsmöglichkeiten schafft, muß in Zunkunft verstärkt durch unkomplizierte Maßnahmen der öffentlichen Hand unterstützt werden“, so Christof Oberrauch (Durst und Alupress AG).

Daß die Steuerbelastung in Südtirol im Vergleich zum restlichen italienischen Staatsgebiet dank der zweimaligen Senkung der Wertschöpfungssteuer IRAP durch die Landesregierung etwas niedriger ist, sei erfreulich, reiche aber nicht aus. Aussagen, wonach die Steuern in Südtirol auf mitteleuropäischem Niveau lägen, seien im Falle physischer Personen zutreffend, nicht aber bezogen auf die Gesamtsteuerbelastung der Unternehmen. Erst kürzlich habe eine Studie von Pricewaterhouse Coopers ergeben, daß die Gesamtsteuerrate Italiens für Klein- und Mittelbetriebe 68,4 Prozent betrage. Damit reiht sich der italienische Staat an 166ster Stelle weltweit ein. Bei einem steuerlichen Weltdurchschnitt von 48,3 Prozent liegt Italien also um beinahe 20 Prozent höher. Ziel müsse bleiben, den Standard in anderen mitteleuropäischen Ländern zu erreichen, wo z.B. wesentlich günstigere Regelungen bei der Berechnung der Steuergundlagen und insbesondere bei der Absetzbarkeit von Ausgaben für Forschung und Entwicklung gelten als hierzulande. Da die Festlegung der Steuern im wesentlichen Zuständigkeit des Staates sei, begrüße der Unternehmerverband den jüngsten Vorstoß von Landeshauptmann Luis Durnwalder sehr, mehr Mitsprache bei der Steuerfestlegung und bei den Steuerkontrollen zu bekommen. Südtirol müsse darauf hinarbeiten, auch in diesem Bereich mehr autonomen Gestaltungsspielraum zu bekommen, um dann konkrete Maßnahmen umsetzen zu können. Denn die beste Wirtschaftsförderung sei letztendlich eine niedrige Steuerbelastung sowie rasche und unkomplizierte bürokratische Abläufe, heißt es abschließend in der Aussendung des Unternehmerverbandes.