Die zweimalige Senkung der Wertschöpfungssteuer IRAP durch die Südtiroler Landesregierung war ein entscheidender Schritt zur Sicherung des Unternehmensstandortes Südtirol. Diese Steuer, die bekanntlich unabhängig davon fällig ist, ob Unternehmen Gewinne oder Verluste erwirtschaften,  gefährdet Arbeitsplätze und hemmt neue Investitionen und damit den Wirtschaftsstandort Südtirol. Die Senkung dieser „Strafsteuer auf Arbeitsplätze“ im höchstmöglichen Ausmaß durch die Südtiroler Landesregierung war ein Zeichen von großer Verantwortung und Weitsicht, heißt es in einer Aussendung des Unternehmerverbandes.

“Die IRAP-Senkung wird sich in den kommenden Jahren sehr positiv auf den Wirtschaftsstandort Südtirol auswirken, der dadurch nicht zuletzt im Vergleich zum restlichen italienischen Staatsgebiet eine etwas niedrigere Steuerbelastung aufweist. Hätte die Landesregierung diese Entscheidung nicht getroffen, hätten einige große Unternehmen hierzulande möglicherweise dem Wirtschaftsstandort Südtirol bereits den Rücken gekehrt“, so Verbandspräsident Stefan Pan (Pan Tiefkühlprodukte GmbH). Südtirol müsse als Standort für Unternehmen attraktiv bleiben, nur so könne die aktuelle Wirtschaftskrise nachhaltig überwunden und möglichen Problemen in der Zukunft vorgebaut werden.

Aus allen diesen Gründen zeigt sich der Unternehmerverband besorgt über die  Meldungen, die über die lokalen Medien jüngst verbreitet wurden, wonach die Landesregierung angesichts des schrumpfenden Landeshaushaltes darüber nachdenke, ab 2011 die IRAP-Reduzierung wieder an bestimmte Bedingungen zu knüpfen. Dies sei nicht der richtige Weg, sondern viel mehr müsse ein breites Umdenken greifen: Weniger Steuern und Abgaben für alle und im Gegenzug einschneidende Einsaprungen bei Bürokratie und bei Förderungen nach dem Gießkannenprinzip. 

Die zweimalige Senkung der IRAP ist ein erster konkreter Schritt in diese Richtung. Der Steuerföderalismus, der Südtirol mehr Handlungsspielraum einräumen würde, eröffne weitere interessante Perspektiven. Ein interessanter Hebel sei zudem die gezielte Förderung der Innovation, als beste Möglichkeit, die Wirtschaftskrise zu überwinden. Die IRAP-Senkung wenige Monate nach deren Wirksamwerden in Frage zu stellen ist nicht der richtige Weg, um Südtirol zu einem der attraktivsten Regionalstandorte zwischen Hamburg und Rom zu machen, heißt es abschließend in einer Aussendung des Unternehmerverbandes.