Das von der italienischen Regierung  ausgearbeitete Sparpaket enthält Massnahmen, die der Dachverband der italienischen Industrie Confindustria und der Unternehmerverband Südtirol bereits seit Jahren fordern. Einsaprungen bei den Kosten für die öffentlichen Verwaltungen, die zur Konsolidierung der öffentlichen Haushalte führen, sind europaweit das Gebot der Stunde.  Auch die Zentralregierung und die Lokalverwaltungen in Italien können sich dieser Notwendigkeit nicht entziehen. Die vom Confindustria-Studienzentrum erhobenen Zahlen beweisen, daß es in Italien diesbezüglich Nachholbedarf gibt: So sind in Italien seit der Einführung des Euro beispielsweise die Kosten für die öffentlich Verwaltung im Ausmaß von zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) angestiegen, während diese in Deutschland in der gleichen Zeitspanne um vier Prozent des BIP gesunken sind. In der Zeitspanne von 2000 bis 2008 sind in Italien zudem die Gehälter für öffentlich Bedienstete um 16,1 Prozent angestiegen. Der Anstieg der Gehälter der Beschäftigten im privaten Bereich betrug im selben Zeitraum 3,9 Prozent.

Positiv bewertet der Unternehmerverband auch die von der Regierung erlassenen Massnahmen gegen die Steuerhinterziehung und die vorgesehenen  Steuererleichterungen für die Auszahlung der Produktionsprämien an die Mitarbeiter. Ein weiteres riesiges Einsparungspotential birgt der Abbau unnötiger Bürokratie, der auch hierzulande zügig voranzutreiben ist.  

Nur die notwendigen strukturellen Änderungen bei den öffentlichen Ausgaben  verbunden mit geeigneten Massnahmen zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung können langfristig  eine nachhaltige Konsolidierung der öffentlichen Haushalte gewährleisten. Das Wirtschaftstwachstum alleine wird nicht ausreichend sein, die enorme Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen, wenngleich es unabdingbare Voraussetzung hierfür bleibt. „Aus diesem Grund unterstützen wir als Unternehmverband Südtirol voll und ganz die Forderung unseres Dachverbandes Confindustria, die Staatsausgaben für die nächsten drei Jahre um jeweils ein Prozent des BIP zu senken, und das Wirtschaftswachstum durch geeignete Maßnahmen, wie etwa die längst überfällige  Reform der Steuergesetzgebung, zu fördern“, so Verbandspräsident Stefan Pan (Pan Tiefkühlprodukte GmbH). Dabei gilt es nicht nur, die Lasten für Unternehmen und Bürger zu verringern, sondern insbesondere das gesamte Steuersystem zu vereinfachen und nachvollziehbarer zu machen.

Die Innovation ist ein weiterer Bereich, wo laut Unternehmerverband die Politik gerade in Zeiten der Krise den Hebel ansetzen muß. Steuermittel, welche die Politik gezielt in diesem strategischen Bereich direkt in den Unternehmen einsetzt, bringen den besten Rückfluss. Denn die Forschung und Entwicklung, die in den Unternehmen geschieht, führt direkt zur Innovation und damit zum Markterfolg.