Pressemitteilung - „Hart, aber unvermeidbar”: Die Meinung der Unternehmer zum Sparpaket Monti
Das von der Regierung Monti vorgeschlagene Sparpaket “Salva Italia” beinhaltet schwerwiegende Maßnahmen, die allerdings unbedingt notwendig sind, um weitere Gefahren von Italien und von ganz Europa abzuhalten. Aus diesem Grund muss dieses Sparpaket sofort und ohne weitere Hürden verabschiedet werden: Dieser Meinung ist der Vorstand des Unternehmerverbandes, der bei seiner letzten Sitzung im Jahr 2011 (am Dienstag, 13. Dezember 2011) ausführlich über das Monti-Sparpaket und über den Landeshaushalt 2012 diskutierte. “Uns allen werden große Opfer abverlangt, aber wir sind sicher, dass diese unvermeidbar sind; denn andernfalls würde sich die Lage weiter verschlimmern, was unweigerlich zu noch größeren Opfern und Sozialkosten führen würde”, bringt Verbandspräsident Stefan Pan (Pan Tiefkühlprodukte GmbH) die Meinung des Verbandsvorstandes auf den Punkt.
Zahlreiche Wirtschaftsforschungsinstitute kommen zum Schluss, dass sich die italienische Wirtschaft auf eine Rezession zu bewegt und dass es 2012 aller Wahrscheinlichkeit nach zu einer Reduzierung des Bruttoinlandsproduktes kommen wird. Dazu kommen die massive Finanzkrise und die starke spread-Erhöung, die zu einem Vertrauensverlust der Unternehmen und der Bürger geführt haben. “Das Vertrauen muss wieder hergestellt werden, denn andernfalls wird Italien immer tiefer in die Rezessionsspirale schlittern”, unterstreichen die Südtiroler Unternehmer mit Nachdruck. „Das Sparpaket führt zweifelsohne zu einer starken Erhöhung der Steuerlast. Wir hätten schärfere Maßnahmen der Kosteneinsparung vorgezogen, die auf jeden Fall und mit Nachdruck noch folgen müssen. Das ist notwendig, damit sich das Sparpaket nachhaltig positiv auswirken kann und Steuerentlastungen, insbesondere des Faktors Arbeit, möglich werden“, so das Fazit der Unternehmer.
In dieser außergewöhnlich schwierigen Lage muss auch Südtirol seinen Beitrag leisten. Es gilt, in allen Kapiteln Einsparungen vorzunehmen und gezielt in jene strategischen Bereichen zu investieren, die Wachstum wieder möglich machen. Aus diesem Grund bewertet der Vorstand des Unternehmerverbandes es als positiv, dass im Entwurf zum Landeshaushalt 2012 die Mittel für Forschung und Entwicklung direkt in den Unternehmen erhöht wurden. Als strategisch für die zukünftige Entwicklung Südtirols bewertet der Unternehmerverband die Entscheidung der Landesregierung, den IRPEF-Zuschlag für die Familien zu reduzieren sowie die IRAP für alle Unternehmen nicht zu erhöhen und für die sog. „vorbildlichen“ Unternehmen weiter zu reduzieren. Gleichzeitig fordert der Unternehmerverband, dass nicht nur jene Unternehmen, die ihren Exportanteil erhöhen, als „vorbildlich“ gelten, sondern auch jene, die bereits jetzt einen wesentlichen Teil ihres Umsatzes im Export erzielen.
Darüber hinaus braucht Südtirol Investitionen in Infrastrukturen, welche die bessere Erreichbarkeit des Landes sichern, die also den Personen- und Warenverkehr sowie den Datenfluss erleichtern. Aus diesem Grund fordern die Unternehmer die lückenlose Versorgung des gesamten Landes mit einem leistungsfähigen Breitbandnetz. Mit Genugtuung nehmen die Unternehmer die Entscheidung der Landesregierung zur Kenntnis, den Flugplatz Bozen anzupassen.