Die von der Südtiroler Landesregierung vorgestellte Überarbeitung des derzeitigen Wohnbauförderungsgesetzes geht, laut Thomas Ausserhofer, Präsident des Kollegiums der Bauunternehmer, in die richtige Richtung. Es sei höchst an der Zeit, dass das bestehende Wohnbauförderungsgesetz überarbeitet und den neuen Marktverhältnissen angepasst werde. Ein wesentlicher Ansatz zur Reformierung der Wohnbauförderung müsse darin gesucht werden, dass ausschließlich der Wohnungskauf und nicht, wie derzeit vorgesehen, der Ankauf der Grundstücke gefördert werde. „Derzeit gibt es eine dreifache Förderung durch die öffentliche Hand, und zwar für den Grundankauf, die Erschließungskosten und die Baukosten. Dieses System hat ausgedient und muss schleunigst überdacht werden, denn es hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Grundstückspreise in den vergangenen Jahrzehnten stetig nach oben getrieben wurden“, sagt Ausserhofer.

Dass das Wohnen in Südtirol teuer ist, ist nicht zuletzt auf die hohen Grundstückspreise zurückzuführen. Die Wohnbauförderungsmodelle von Tirol und des Venetos seien durchaus auch für Südtirol geeignet. In beiden Ländern werde der Verkaufspreis pro gefördertem Quadratmeter definiert. Somit wüssten Bauherr bzw. Verkäufer im Vorfeld, worauf sie sich beim Wettbewerb zum Bau oder Kauf einer Wohnung einlassen und könnten entsprechend kalkulieren. Diese Vorgehensweise würde auf lange Sicht zu einer Senkung der Grundstückspreise führen.

Auch von der noch immer verhängten Konventionierung solle endlich Abstand genommen und nach einem neuen Lösungsansatz gesucht werden. „Die ewige Konventionierung bremst schon seit Jahren den heimischen Wohnungs- und Mietmarkt. Das Argument des „Ausverkaufs der Heimat“ ist nicht stichhaltig, denn nur wenige Südtiroler Gemeinden sind tatsächlich von diesem Phänomen betroffen. Viel zielführender wäre es, pro Gemeinde ein Kontingent an Zweit- bzw. Freizeitwohnungen festzuschreiben. Die Abschaffung des Mietbeitrages ist überdies auch eine Überlegung wert. Denn diese treibt die Mieten nur unnötig in die Höhe und macht den Mietmarkt kaputt“, erklärt der Präsident des Baukollegiums, Thomas Ausserhofer.