Der Risikoaufschlag – der sog. spread – auf italienische Staatsanleihen (Btp) ist heute morgen (Donnerstag, 8. März 2012) im Vergleich zu den bundesdeutschen Anleihen (Bund) unter 300 Punkte gesunken, also auf einen Tiefstwert, der seit dem 1. September 2010 nicht mehr erreicht werden konnte. “Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass Italien auf dem richtigen Weg ist. Die von der Regierung Monti verabschiedeten Maßnahmen, mit denen der Staatshaushalt saniert, noch mehr aber die Liberalisierung gefördert und Bürokratie durch Vereinfachungen abgebaut werden soll, tragen die ersten Früchte. Auf den Märkten beginnt ein neues Vertrauensklima zu greifen, das unbedingt notwendig ist, um aus der dramatischen wirtschaftlichen Situation herauszukommen, in der sich Italien befindet”, so kommentiert Verbandspräsident Stefan Pan (Pan Tiefkühlprodukte GmbH) die heutige Nachricht über die Verminderung des Risikoaufschlags zwischen italienischen und deutschen Staatsanleihen.

Wenngleich die Krise noch nicht überwunden ist, scheint die schlimmste Phase hinter uns zu liegen. Auf europäischer und auf nationaler Ebene sind noch viele Herausforderungen zu bewältigen; auch der Risikoaufschlag ist trotz der sinkenden Tendenz immer noch viel zu hoch. “Wir müssen den Weg der Reformen weitergehen und schnellstens auch Maßnahmen verabschieden, die Wachstum ermöglichen: die Arbeitsmarktreform und die große Steuerreform, die vor allem die Abgaben auf den Faktor Arbeit vermindert“, unterstreicht Präsident Pan.

Auch Südtirol muss den Weg der Strukturreformen gehen. Der Unternehmerverband fordert daher die Südtiroler Landesregierung auf, sofort alle Möglichkeiten zu nutzen, welche die autonomen Befugnisse mit sich bringen, um die von Europa verlangten und auf nationaler Ebene in Gang gesetzten großen Reformbestrebungen auch hierzulande aufzugreifen und umzusetzen. Südtirol hat beste Voraussetzungen, um diese große Herausforderung positiv zu bewältigen. Nur so wird es möglich sein, die Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft voranzutreiben und die Arbeitsplätze, das Steueraufkommen und folglich den breiten Wohlstand nachhaltig zu sichern.