Pressemitteilung Unternehmerverband - Sofort die richtigen Reformen verabschieden; Unternehmerverband teilt die Vorschläge des Dachverbandes Confindustria
Italien befindet sich an einem historischen Scheitelpunkt: die Entscheidungen von heute werden das Schicksal der nächsten zwanzig Jahre bestimmen. Die derzeit vorliegenden Bedingungen stellen eine unwiederholbare Möglichkeit dar, die unbedingt genutzt werden muss, um den Niedergang zu vermeiden. Italien muss schleunigst den Weg der Reformen weitergehen, ohne weitere Verzögerungen. Welche sind nun die notewendigen Strukturreformen, welche die Gründe für die aktuelle Rezession aufheben und eine neue Wachstumsphase einleiten können? Der Dachverband Confindustria hat über sein Studienzentrum einen konkreten Beitrag geleistet, Antworten auf diese Frage zu finden. Die derzeitige Lage Italiens wurde analysiert ebenso wie die Strukturreformen anderer sechs Länder, die sich derzeit auf Wachstumskurs befinden. Die Ergebnisse hat Confindustria auf einer hochkarätig besetzten zweitägigen Tagung zum Thema „Cambia Italia. Come fare le riforme e tornare a crescere“ am 16. und 17. März in Mailand präsentiert. Mit dabei waren u.a. Ministerpräsident Mario Monti, der für die wirtschaftliche Entwicklung zuständige Minister Corrado Passera, der Präsident der Europäischen Kommission, Josè Manuel Barroso, und der ehemalige stellvertretende Bundeskanzler Deutschlands, Frank-Walter Steinmeier.
Bei der Tagung in Mailand mit dabei waren auch der Präsident und der Direktor des Unternehmerverbandes Südtirol, Stefan Pan und Josef Negri, die sich in ihren Überzeugungen bestätigt sehen. Italien muss einen neuen Rhythmus finden und das Wachstum ankurbeln, um auf den Märkten wettbewerbsfähig zu bleiben. Um dies zu erreichen, müssen die öffentlichen Haushalte konsolidiert werden, insbesondere durch Kürzungen bei den öffentlichen Ausgaben. Zudem braucht es eine Steuerreform, die Unternehmen und Bürger entlastet und eine Öffnung des Arbeitsmarktes sowie Vereinfachungen und Liberalisierungen gepaart mit mehr Innovation und Internationalisierung. „Die italienischen Unternehmer haben Ministerpräsident Mario Monti großes Vertrauen ausgesprochen für das, was seine Regierung für Italien getan hat und plant. Und wir teilen diese Meinung des Dachverbandes Confindustria voll und ganz“, so Verbandspräsident Stefan Pan nach seiner Rückkehr aus Mailand.
Es steht viel auf dem Spiel. Wenn nicht sofort etwas unternommen wird, besteht laut dem Studienzentrum von Confindustria die Gefahr, dass sich das italienische Wirtschaftswachstum von jetzt bis zum Jahr 2030 bei rd. 0,7 Prozent jährlich einpendeln wird, also das BIP in diesen 20 Jahre um 16 Prozent anwachsen wird und jenes pro Einwohner um 10,6 Prozent. Durch die richtigen Reformen könnte das Wachstum auf 2,2 Prozent verdreifacht werden, das BIP somit in 20 Jahren um 55,2 Prozent erhöht werden und jenes pro Kopf um 42,9 Prozent. „Die Daten beweisen, dass sofort Handlungsbedarf besteht, um im Vergleich zu den konkurrierenden Ländern nicht weiter an Terrain zu verlieren; ansonsten wird Italien in wenigen Jahren den Wohlstand aufs Spiel setzen, der über viele Generationen erwirtschaftet wurde“, so Pan.
Verbandspräsident Pan nutzte in Mailand die Gelegenheit, um mit den Spitzen von Confindustria und dem Generaldirektor des Bundes der Deutschen Industrie (BDI), Markus Kerber, den Termin für das zweite Deutsch-Italienische Business Forum festzumachen, das am 18. und 19. Oktober 2012 in Bozen stattfinden wird. „Wir sind alle davon überzeugt, dass dieses Forum wichtig ist, um die bilateralen Kontakte zwischen Italien und Deutschland auszubauen, und dass Bozen am Schnittpunkt zwischen Nord und Süd der ideale Austragungsort für dieses Treffen ist“, resümiert Unternehmerpräsident Pan.