Mit Grund und Boden sparsam umgehen, aber gerade deshalb die wenigen bebaubaren Flächen so gut wie möglich nutzen. Die Position des Unternehmerverbandes in der Diskussion um die urbanistische Entwicklung in Südtirol ist ganz klar: Die gemeinsame Herausforderung besteht darin, Wohlstand, Wachstum und Arbeitsplätze nachhaltig zu sichern. Nachhaltig heißt dabei, sowohl alle Voraussetzungen für eine Weiterentwicklung zu schaffen, als auch mit Grund und Boden verantwortungsvoll umzugehen.

Wie kostbar Baugrund ist, wissen Unternehmen am besten. Laut den letzten verfügbaren Daten des Landesinstitutes für Statistik Astat gibt es in Südtirol 1.443 Hektar Industrie- und Gewerbefläche. Dem produzierende Gewerbe stehen also knapp 0,2 Prozent der Gesamtfläche Südtirols zur Verfügung. Trotzdem ist der Beitrag an Südtirols Wohlstand enorm: Der Anteil des produzierenden Gewerbes an der Gesamtwertschöpfung liegt bei 22 Prozent. Zum Vergleich: Die von der Landwirtschaft genutzte Fläche beträgt 267.000 Hektar, also 36 Prozent der Gesamtfläche, während die produzierte Wertschöpfung bei vier Prozent liegt.

Auch der Unternehmerverband ist der Überzeugung, dass man bei der Flächennutzung sehr stark zukunftsorientiert sein soll: Viel von unserer Zukunft und vor allem der, der jüngeren Generationen, hängt gerade von den 1.443 Hektar Gewerbefläche ab, von den Arbeitsplätzen die dort erhalten werden und von den hochqualifizierten Stellen, die noch geschaffen werden können. Zukunftsorientiert handeln heißt sehr wohl mit Baugrund sparsam umzugehen, aber auch, den Unternehmen die Möglichkeit zu geben zu wachsen und sich zu entwickeln, um damit Arbeitsplätze und Wohlstand zu sichern.

Wenn man mit Grund und Boden sparsam umgehen soll – und davon sind in Südtirol alle überzeugt – so ist es wichtig, die Flächen strikt bedarfsorientiert einzusetzen. Damit dies geschehen kann, braucht es dringend einen Paradigmenwechsel in der Verwaltung von Wohn- und Gewerbegebieten: Weg vom System der Enteignungen und Zuweisungen und hin zu einer bedarfsorientierten, schnelleren und unkomplizierteren Regelung, die garantiert, dass zeitgerecht den reellen Bedürfnissen Rechnung getragen werden kann. Die der Landesregierung vorliegende Reform der urbanistischen Neuordnung der Gewerbegebiete zielt auf die Vereinfachung und Beschleunigung der Verfahren ab; damit wird sie genau diesem Anspruch gerecht und sollte demnach im Interesse aller Wirtschaftstreibenden ehestens verabschiedet werden.