Der Unternehmerverband Südtirol begrüßt die Ankündigung der Südtiroler Landesregierung, die Internationalisierung der Unternehmen verstärkt voranzutreiben. Um dieses Vorhaben umzusetzen wird zum einen die EOS finanziell besser ausgestattet, und zum anderen die Übernahme einer Kreditversicherung für die exportierenden Unternehmen durch das Land erleichtert. Mit diesen beiden Schritten übernahm die Landesregierung Vorschläge, die von der Arbeitsgruppe „Global player“ des Unternehmerverbandes im Vorfeld ausgearbeitet wurden.

„Die Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen mit dem Ausland führen, garantieren einen höheren Mehrwert, größere Investitionen und ihren Beschäftigten eine höhere Entlohnung“, unterstreicht der Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol, Stefan Pan (Pan Tiefkühlprodukte GmbH). Vielfach können die internationalen Mitbewerber der Südtiroler Unternehmen auf eine vorteilhaftere Förderung zählen. „In diesem Zusammenhang stellt die Exportkreditversicherung einen entscheidenden Schritt zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit unserer heimischen Unternehmen dar, die bislang gegenüber österreichischen und deutschen Betrieben benachteiligt waren“, meint Federico Giudiceandrea (Microtec GmbH), Vizepräsident des Unternehmerverbandes, der sich über die EOS stark für diese Maßnahme eingesetzt hat.

Für den Unternehmerverband ist es wichtig, dass die Landesregierung weiter in diese Richtung geht und die Rahmenbedingungen schafft, damit eine immer bedeutendere Zahl von Unternehmen auf Internationalisierung setzt. „Südtirol besitzt ein großes, noch unerschöpftes Potenzial: Wir haben mehr als 2.000 Unternehmen, die zwischen fünf und 50 Mitarbeiter beschäftigen, die von ihrer Größe her exportieren könnten und es noch nicht tun. Südtirols Exporte machen weniger als 20 Prozent unseres Bruttoinlandsprodukts aus: in Tirol, in der Lombardei oder im Veneto liegt diese Quote bei über 30 Prozent, in Deutschland sogar bei 50 Prozent“, unterstreicht Pan.

Positiv ist die Haltung des Unternehmerverbandes auch hinsichtlich der Förderung der energetischen Sanierung von Gebäuden. „Mit dieser Maßnahme wird für den stark angeschlagenen Bausektor nicht nur neue Arbeit geschaffen, sondern gleichzeitig ein Schritt von strategischer und langfristiger Natur gesetzt“, meint Pan. „Wir hoffen, dass sich dieses langfristige Denken auch bei der Erstellung des Landeshaushaltes niederschlägt.

Es bedarf einer strategischen Neuausrichtung, die von linearen Kürzungen absieht und klare Prioritäten für die Entwicklung des gesamten Landes setzt. In diesem Zusammenhang kann auch die notwendige „spending review“ als eine Wachstumschance für die ganze Provinz genutzt werden“, ist der Präsident des Unternehmerverbandes überzeugt.