Pressemitteilung des Baukollegiums - Über die Sanierung von Gefahrenzonen diskutierten kürzlich über 80 Schüler des Fachbereiches Bauwesen der Technologischen Fachoberschule „Oskar von Miller“ in Meran mit Bauingenieur Walter Gostner, Volkmar Mair (Direktor des Landesamts für Geologie und Baustoffprüfung), Rudolf Pollinger (Direktor der Landesabteilung für Wasserschutzbauten) und Thomas Ausserhofer, Präsident des Kollegiums der Bauunternehmer. Die Veranstaltung erfolgte auf Einladung des Kollegiums der Bauunternehmer im Rahmen der Aktionsreihe „Neue Bedürfnisse für den Südtiroler Bau“.

Einführend erläuterte Rudolf Pollinger die verschiedenen Kategorien von Gefahrenzonen, die Vorgangsweise bei der Gestaltung von Gefahrenzonenplänen und deren Auswirkungen auf die Bevölkerung. In der anschließenden Diskussion ging es um die verschiedenen Aspekte und Sichtweisen von Gefahren. Einigkeit herrschte darüber, dass man aus historischen Ereignissen und Aufzeichnungen lernen muss. Dass die Sanierung von Gefahrenzonen zu einer Chance für die Bauwirtschaft und die planerischen Berufe werden kann, machten Walter Gostner und Thomas Ausserhofer deutlich. „Die Bauwirtschaft ist eine Zukunftsbranche. Gerade im Bereich der Gefahrenzonenplanung gibt es viel Potential. Allerdings muss das Urbanistikgesetz überarbeitet werden. Wir müssen uns überlegen, wie wir in Zukunft mit der Natur umgehen wollen“, machte Kollegiums-Präsident Ausserhofer den Schülern Mut.

Als konkrete Beispiele für zukünftige Investitionen nannte Amtsdirektor Mair die Erneuerung der Steinschlag-schutznetze oder die bessere Integration der Schutzbauten in die Landschaft. „In Zukunft werden die durch Naturkatastrophen verursachten Schäden höher ausfallen, da heute die Gebäude mit viel mehr Hightech ausgestattet sind. In der Planung müssen wir das bereits berücksichtigen. So sollten z.B. Fenster besser verriegelt sein oder Wasser muss im Überflutungsfall ablaufen können. Die Bauwirtschaft hat Zukunft – allerdings müssen wir die Vernetzung zwischen den Betrieben und dem Land noch weiter vorantreiben, damit hochtechnologische Arbeitsplätze geschaffen werden können“, so Ausserhofer.

Die Aktionsreihe „Neue Bedürfnisse für den Südtiroler Bau“ sieht Diskussionen an vier Südtiroler Schulen vor, um nach richtungsweisenden Thesen zur Gestaltung der Baukultur zu suchen. Am Ende dieser Expertengespräche präsentiert das Kollegium ein zukunftsweisendes Thesenpapier mit neuen Erkenntnissen über den Bausektor, der immer noch als Konjunkturmotor für andere Wirtschaftsbereiche gilt. „Besonders in Krisenzeiten gilt es Energien zu bündeln und neue Herausforderungen anzunehmen. Mit dieser Veranstaltungsreihe an Südtiroler Oberschulen unterstreichen die Bauunternehmer Innovationskraft und Bereitschaft zur Veränderung“, so der Präsident des Kollegiums, Thomas Ausserhofer.