Pressemitteilung - Ausufernde Bürokratie, Liquiditätsengpässe für Unternehmen, hohe Energiekosten, Aufholbedarf bei der Schaffung von Infrastrukturen, Beschleunigung der gerichtlichen Verfahren: Das Maßnahmenpaket, das die italienische Regierung in diesen Tagen verabschiedet hat, identifiziert die wichtigsten Problemfelder, die Italien sofort angehen muss, um sich von der Krise zu erholen.

„Diese Maßnahmen sind ein erster Schritt in die richtige Richtung. Wir erwarten uns aber sicherlich nicht, dass dieses Dekret Italiens Schwierigkeiten definitiv lösen wird. Oberste Priorität hat das Thema Beschäftigung: die Schaffung neuer Arbeitsplätze, in erster Linie für die Jugend, und die Senkung der Lohnnebenkosten dürfen nicht mehr aufgeschoben werden“, stellt der Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol Stefan Pan (Pan Tiefkühlprodukte GmbH) klar.

Besonders die Maßnahmen für die Bauwirtschaft, die auch in Südtirol sehr stark unter der Krise leidet, bewertet der Unternehmerverband positiv. Die Bereitstellung von finanziellen Mitteln für ein neues Infrastrukturprogramm und vor allem einige Vereinfachungen, wie z.B. die Einführung der stillschweigenden Zustimmung oder die Abschaffung der solidarischen Haftung der Auftraggeber, sind wichtige Maßnahmen für die Wiederankurbelung der Baubranche und sollten auch in Südtirol zur Anwendung kommen. Positiv sind auch die Maßnahmen zur Digitalisierung – „ein weiterer Grund, um auch in Südtirol allen Familien und Unternehmen den Zugang zum schnellen Internet zu ermöglichen“, unterstreicht Pan – und die Senkung der Energiekosten: „Heute zahlen wir 30 Prozent höhere Preise als unsere europäischen Mitbewerber, dazu kommen noch die Mehrkosten in den Bereichen Steuern und Arbeit“.

Die Regierung muss sich nun auf Arbeitsmarkt und Steuerpolitik konzentrieren. „Seit den Wahlen sind bereits vier Monate vergangen und es wurden in diesen Bereichen noch keine wichtigen Maßnahmen gesetzt. Wir dürfen jetzt keine Zeit mehr verlieren und müssen den Mut haben, die Bestimmungen, die den Arbeitsmarkt regeln zu überarbeiten und die Steuern auf Arbeit zu senken. Mehr Flexibilität am Arbeitsmarkt würde neue Arbeitsplätze schaffen, eine Senkung der Lohnnebenkosten würde die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen und vor allem auch die Nettolöhne unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erhöhen“, betont der Präsident des Unternehmerverbandes.