Pressemitteilung des Baukollegiums - Südtirols 116 Gemeinden arbeiten derzeit an den Gefahrenzonenplänen. Die Landesregierung hat den Abgabetermin von Ende 2015 auf Ende 2017 verschoben. „Dieser Aufschub könnte eine Chance für un-sere heimischen Betriebe sein“, meint der Präsident des Kollegiums der Bauunternehmer, Thomas Ausserhofer (Unionbau GmbH). Denn bei der Sanierung der Gefahrenzonen wird es sich in erster Linie um Fluss- und Schutzbauten, Wildbachverbauungs- und Bonifizierungsarbeiten handeln, und um diese durchzuführen, brauchen Unternehmen das OG8-SOA Zertifikat. Da derzeit nur wenige Südtiroler Be-triebe dieses Zertifikat haben, wäre noch genügend Zeit, es zu bekommen.

„In Südtirol arbeitet der Sonderbetrieb für Wildbachverbauung seit Jahrzehnten in diesem Bereich oh-ne Konkurrenz. Deshalb war es bisher nur 20 Südtiroler Unternehmen möglich, diese Zertifizierung zu erhalten. Nur zum Vergleich: In der Provinz Trient gibt es 80 Betriebe, die diese Eintragung besitzen“, so Ausserhofer. Haben alle Gemeinden die Gefahrenzonen erst einmal eingetragen, so wird überall die Sanierung dieser beginnen müssen. Häuser in diesen Gebieten seien ansonsten plötzlich wertlos, gibt Ausserhofer zu bedenken. „Der Sonderbetrieb für Wildbachverbauung wird die Aufträge nicht alle er-füllen können, und da es kaum heimische Betriebe gibt, die die notwendige SOA-Zertifizierung besit-zen, werden die Aufträge an provinzfremde Unternehmen vergeben werden müssen. Dadurch gehen Südtirols Steuereinnahmen, Wertschöpfung und Arbeitsplätze verloren“, erklärt Florian Baumgartner, Geschäftsführer des Kollegiums der Bauunternehmer.

Das Kollegium der Bauunternehmer appelliert daher an die Politik, es den heimischen Betrieben zu er-möglichen, diese SOA-Eintragung zu erlangen. „Der Sonderbetrieb für Wildbachverbauung soll ein Kompetenzzentrum werden. Unsere Betriebe können im alpinen Gelände arbeiten. Wir müssen ihnen endlich die Chance geben, dies tun zu dürfen. Wenn sie die SOA-Eintragung erlangt haben, können sie auch außerhalb Südtirols tätig sein. Eine wichtige Chance, gerade in Zeiten wie diesen“, so Ausserho-fer abschließend.