Pressemitteilung - Mit dem von der Landesregierung verabschiedeten Mehrjahresplan für die Beschäftigung sowie mit der allgemeine Entwicklung der Beschäftigung in Südtirol befasste sich gestern (23. Juli) der Vorstand des Unternehmerverbandes Südtirol. Zwar ist die Situation hierzulande weitaus besser als im Rest Italiens, dennoch durchlebt auch Südtirol eine schwierige Zeit.

„Unsere Wirtschaft war in den letzten Jahren von Wachstum geprägt. Wir sind stolz darauf, dass in unseren Unternehmen viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden konnten. Im Jahr 2000 gab es in Südtirol 150.000 unselbständig Beschäftigte, heute sind es 185.000“, unterstreicht der Vizepräsident des Unternehmerverbandes, Vinicio Biasi (Microgate GmbH), der im Verband den Austausch mit den Gewerkschaften pflegt. Die jüngsten Entwicklungen haben aber gezeigt, dass die heimischen Betriebe die Krise spüren. „Jeder verlorene Arbeitsplatz erfüllt uns mit großer Sorge. Es ist deshalb absolut unerlässlich, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen und den Wirtschaftsstandort im allgemeinen zu stärken“, ergänzt Biasi.

Der Vorstand unterstrich die Notwendigkeit, Maßnahmen zu ergreifen, um den Wettbewerbsnachteil gegenüber der ausländischen Konkurrenz zu reduzieren. Der Exportfonds, die Gewerbegebietsreform und die Abzugsfähigkeit der Irap für Neueinstellungen wurden als positive Beispiele in diese Richtung genannt, die auch ein konkretes Resultat des Dialogs zwischen dem Unternehmerverband und der Landesverwaltung sind. „Leider haben wir aber immer noch mit vielen Nachteilen zu kämpfen, wie zum Beispiel 30 Prozent höhere Energiekosten als unsere europäischen Nachbarn, eine unflexible Regelung des Arbeitsmarktes, eine Steuerbelastung, die ihresgleichen in Europa sucht und die sich hauptsächlich auf die Arbeitskosten auswirkt“ fasst Biasi zusammen. Priorität hat für die Unternehmer die Fertigstellung der schnellen Internetverbindung im gesamten Land.

Im Zuge der Sitzung wurde die Notwendigkeit der Zusammenarbeit unterstrichen. „Heute gilt es mehr denn je, Eigeninteressen zur Seite zu stellen und stattdessen Verantwortung zu übernehmen, um gemeinsam nach Lösungen für das Gesamtwohl Südtirols zu suchen. Der Unternehmerverband hat sich immer in diesem Sinne eingesetzt und wird dies auch in Zukunft tun“, versichert Biasi. Er verweist in diesem Zusammenhang auf die „Vision für das Südtirol der Zukunft“, die vom Unternehmerverband genau vor diesem Hintergrund ausgearbeitet wurde.