Pressemitteilung - Wie Italien wieder wettbewerbsfähig gemacht werden kann, war eines der zentralen Themen der Vollversammlung des italienischen Dachverbandes der Industrie, Confindustria. Für den Unternehmerverband Südtirol waren Präsident Stefan Pan (Pan Tiefkühlprodukte GmbH) und Direktor Josef Negri mit dabei.

„Je stärker die Unternehmen sind, umso mehr Arbeitsplätze werden geschaffen. Damit ein Unternehmen stark sein kann, muss es aber im internationalen Wettbewerb mithalten können. Für Italien – aber auch für Südtirol – heißt dies, dass man sich im Bereich Steuern, Energiekosten und Arbeitsrecht an den europäischen Standard annähern muss“, fasst Pan zusammen.

Die Reduzierung der Irap sowie die Ankündigung der italienischen Regierung, den Steuerdruck weiter zu vermindern, wurden von den Unternehmern wohlwollend aufgenommen. „Das Land Südtirol hat in diesem Bereich viel getan, aber wir müssen soweit kommen, dass die Arbeitskosten komplett von der Bemessungsgrundlage der Irap ausgenommen werden. Das gemeinsame Ziel, nämlich neue Beschäftigung zu schaffen, erreicht man sicher nicht, in dem genau jene Unternehmen am höchsten besteuert werden, die am meisten in das Personal investieren“, warnt Pan.

Die italienische Regierung hat auch eine Reduzierung der Energiekosten für die KMUs versprochen. „Dies ist eine absolut notwendige Maßnahme, denn die Energie wird weltweit immer mehr zum Wettbewerbsfaktor Nr. 1. Auch hier hat Südtirol einen größeren Spielraum als andere Regionen. Wir produzieren doppelt soviel Energie, wie wir verbrauchen. Dies müsste für unsere Familien und Unternehmen mit dem Rest Europas vergleichbare Energiekosten mit sich bringen“, so Pan. Derzeit liegt der Kostenunterschied bei 30 bis 40 Prozent.

Im Rahmen der Vollversammlung in Rom unterstrich Confindustria-Präsident Giorgio Squinzi erneut die Notwendigkeit, auf Reformen, insbesondere auf Vereinfachungen, zu setzen. „Die öffentliche Verwaltung schlanker und effizienter zu gestalten, bringt Vorteile für alle: Bürger, Unternehmen und die Verwaltung selbst. Auch der Arbeitsmarkt muss reformiert werden: je einfacher es für ein Unternehmen ist, Personal einzustellen, umso mehr Arbeitsplätze werden geschaffen“, ist Pan überzeugt. Vorrangig ist in diesem Zusammenhang die Einführung neuer Vertragsformen für den Berufseinstieg von Jugendlichen, welche die starren Regeln überspringen, die Unternehmen, die neue Beschäftigung schaffen wollen und können, heute vielfach noch davon abhalten.