Strategischer Fonds für das gesamte Gebiet Trentino – Südtirol unentbehrlich
Pressemitteilung der Vereinigung der Industrie der Region Trentino-Südtirol - Noch bis 30. Juni läuft die Ausschreibung zur Verwaltung des regionalen Strategischen Fonds. Die Vereinigung der Industrie der Region Trentino-Südtirol hofft daher, dass die 150 Mio. Euro (je 75 Mio. Euro für die Provinzen Bozen und Trient), die für die Unterstützung der lokalen Wirtschaft bereit gestellt wurden, auch bald in der Region investiert werden. „Für die betrieblichen Investitionen ist der Strategische Fonds das, was das Breitbandnetz für die Datenübertragung ist: es handelt sich um ein schnelles, effizientes und modernes Instrument, um die verfügbaren Gelder zu verteilen“, stellen die Präsidenten von Confindustria Trient, Paolo Mazzalai, und des Unternehmerverbandes Südtirol, Stefan Pan, fest.
Trotzdem ist seit kurzem ein Widerstand gegen die Aufnahme der Tätigkeit des Strategischen Fonds spürbar. Es wird nämlich darüber nachgedacht, die Investitionskriterien abzuändern. Dies könnte aber die Inanspruchnahme des Strategischen Fonds hinauszögern und zu kostenintensiven Rechtsstreitigkeiten führen. Für die Vereinigung der Industrie der Region Trentino-Südtirol käme ein weiterer Aufschub einem Eigentor gleich. „Es ist unumgänglich, dass der Strategische Fonds so schnell wie möglich seine Tätigkeit aufnimmt. Nur so können institutionelle Partner wie Laborfonds und lokale Banken mit ins Boot geholt werden und weitere wertvolle Mittel für Investitionen in unsere Region freigemacht werden. Laborfonds hat bereits eine Investition in Höhe von 125 Mio. Euro zugesichert und zahlreiche Kreditinstitute zeigten bereits starkes Interesse an einer Teilnahme. Wenn uns die Entwicklung unserer Region ein Anliegen ist, dann können wir es uns nicht erlauben, auf hunderte Millionen Euro für lokale Investitionen zu verzichten. Wer darauf abzielt die Tätigkeit des Strategischen Fonds zu blockieren, muss auch die Verantwortung dafür übernehmen, dass dadurch den heimischen Betrieben, die ohnehin unter ständigem Liquiditätsmangel leiden, wertvolle Gelder vorenthalten werden,“ sind sich Mazzalai und Pan einig.
Die regionale Wirtschaftsstruktur ist hauptsächlich von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) Unternehmen geprägt. „Sie sind eine unserer Stärken. Allerdings hat diese Struktur aber auch zur Folge, dass sich diese Betriebe fast ausschließlich mittels Bankkredit finanzieren. Es ist deshalb von strategischer Wichtigkeit für unser Gebiet, dass die Unternehmen ihr Eigenkapital stärken und auf alternative Finanzierungsmittel zurückgreifen. Um die Wettbewerbsfähigkeit der KMU zu erhöhen und die Investitionen und die Beschäftigung wiederzubeleben, hat auch die Regierung Renzi Maßnahmen beschlossen, die in diese Richtung gehen und auf steuerliche Begünstigungen für die Eigenkapitalstärkung setzen, sowie den Zugang der KMU zu Obligationen mittels Minibonds erleichtern. Dank dieser innovativen Finanzinstrumente ist es möglich, dass die Unternehmen stärker und unabhängiger werden, die eigenen Managementfähigkeiten ausbauen sowie Investitionen in Forschung, Produktivität und neuen Märkten vorantreiben“, stellen die beiden Präsidenten der Unternehmerverbände der Region fest.