Pressemitteilung Baukollegium - Die gesetzlichen Rahmenbedingungen hinsichtlich der Vergabe von öffentlichen Verträgen müssen dringend neu geregelt werden. Nur so könne in allen Bereichen des sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens wieder vermehrt auf die Qualität heimischer Betriebe gesetzt werden. Dies fordert das Kollegium der Bauunternehmer angesichts der aktuellen Diskussion rund um die Ausschreibung des Behindertentransportdienstes, die kürzlich von einem süditalienischen Unternehmen gewonnen wurde. Der niedrigste Preis dürfe keinesfalls alleiniges Zuschlagskriterium sein.

„Es geht nicht darum, Wettbewerb zu verhindern. Denn Konkurrenz belebt bekanntermaßen das Geschäft. Es ist aber notwendig, gute Rahmenbedingungen zu schaffen, damit heimische Unternehmen ihre Stärken voll ausspielen und ihre Wettbewerbsfähigkeit ausbauen können“, so der Präsident des Kollegiums der Bauunternehmer, Thomas Ausserhofer (Unionbau GmbH). „Derzeit ist es so, dass aufgrund einer sich ständig ändernden Gesetzgebung im Bereich der Vergabe öffentlicher Aufträge große Unsicherheit herrscht. Es ist kaum jemanden mehr möglich, den Überblick zu behalten“. Es sei deshalb verständlich, so Ausserhofer weiter, dass verantwortliche Beamte bei den Ausschreibungen mit größter Umsicht vorgehen, um persönliches Risiko zu vermeiden.

Das Kollegium der Bauunternehmer habe bereits des Öfteren seine Bereitschaft erklärt, aktiv an der Ausarbeitung eines neuen Landesgesetzes für öffentliche Arbeiten mitzuwirken. Ziel solle die Verabschiedung eines Gesetzestextes sein, das den Anwendern Rechtssicherheit gibt und gleichzeitig die Stärken der heimischen Unternehmen hervorhebt. „Dabei müssen die vorhandenen Spielräume im legalen Rahmen voll ausgeschöpft werden, um den Bedürfnissen der heimischen Baumenschen und Bauherren wieder besser entgegen zu kommen. Unnötige und komplexe Regeln sollen in Zukunft – auch im Sinne eines konkreten Bürokratieabbaus - auf jeden Fall vermieden werden“, so Ausserhofer. Bis ein diesbezügliches Landesgesetz vorliegt, müsse alles dafür getan werden, dass auch unter den gültigen Bestimmungen das Beste für Südtirol herausgeholt werden könne.