Pressemitteilung - Die Energiekosten sind für Unternehmen des produzierenden Gewerbes einer der grundlegenden Wettbewerbsfaktoren. Die jüngsten Daten des europäischen Statistikinstitutes Eurostat zeigen, dass die italienische Unternehmen höhere Energiepreise zahlen, als die Mitbewerber der benachbarten Länder. Für Südtiroler Unternehmen bedeutet dies einen Preisunterschied von ca. 30 Prozent zu Deutschland und Österreich. Im Vergleich zu Frankreich zahlen heimische Unternehmen sogar 45 Prozent mehr.

„Südtirol produziert mehr als doppelt so viel Energie, als es selbst verbraucht. Es gibt genügend Gestaltungspotenzial, um Familien und Unternehmen wettbewerbsfähige Energiepreise zu garantieren: diesen Handlungsraum gilt es voll auszunutzen. Die Energiekosten beeinflussen die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bedeutsam: durch eine gezielte Energiepolitik hat Südtirol die Möglichkeit, die heimischen Betriebe im internationalen Kontext noch konkurrenzfähiger zu machen und neue Unternehmen nach Südtirol zu holen, um so die bestehenden Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. Die Möglichkeit der selbständigen Gestaltung der Energiepolitik würde damit einen sofortigen und strategischen Vorteil für die ganze Bevölkerung bedeuten“, betont der Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol, Stefan Pan.

Der Unternehmerverband Südtirol hat bereits anlässlich der Vollversammlung im vergangenen Mai auf die Bedeutung der Energie als Wettbewerbsfaktor hingewiesen. „Investitionen in das bestehende Energienetz, um eine sichere, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung zu garantieren, sind ebenso wichtig, wie die Schaffung von grenzüberschreitenden Verbindungen am Brenner, am Reschen und im Pustertal. Wesentlich ist in diesem Zusammenhang auch die Öffnung für private Investoren der neuen Stromgesellschaft, die aus der Fusion von Sel und Etschwerke entstehen wird: denn private Unternehmen können mit ihrer Erfahrung dazu beitragen, Effizienzsteigerungen zum Vorteil von Familien und Unternehmen zu ermöglichen“, ist Pan überzeugt.

31. August 2015