Pressekonferenz “International stärkt lokal”
Die Eroberung neuer Märkte durch Unternehmen, die in Innovation investieren, die den Mut haben, über die Landesgrenzen hinauszugehen und deren Mitarbeiter über eine hohe Produktivität verfügen, hat es der Südtiroler Wirtschaft erlaubt, auch in den Krisenjahren zu wachsen. Dies zeigen die Zahlen des Sozialberichts 2015 des Unternehmerverbandes Südtirol, der heute (16. Dezember 2015) von Verbandspräsident Stefan Pan am Sitz des Mitgliedsunternehmens Durst Phototechnik AG in Brixen vorgestellt wurde.
Dem Unternehmerverband Südtirol gehören 469 Betriebe an, die alleine in den Südtiroler Niederlassungen 34.277 MitarbeiterInnen beschäftigen. Dies sind 18,2 Prozent der in Südtirol unselbständig Beschäftigten. Dazu kommen noch mehr als 10.000 Beschäftigte in anderen Regionen Italiens. Die Produktivität in diesen Betrieben kann mit jener in den Vorzeigeregionen Europas durchaus mithalten. Dadurch entsteht einerseits ein außergewöhnlicher Beitrag, was die Wertschöpfung betrifft (3,6 Milliarden Euro), und andererseits eine hohe Wettbewerbsfähigkeit auf den internationalen Märkten, wie der Wert der exportierten Waren in Höhe von 2,7 Milliarden Euro belegt. Die hohe Produktivität der MitarbeiterInnen spiegelt sich auch in der Entlohnung wieder: die Personalkosten je Mitarbeiter liegen über 50.000 Euro (1,3 mal so hoch als der Durchschnitt in Südtirol).
Das Geheimnis, das hinter diesen Zahlen steht, ist der erfolgreiche Mix zwischen kleinen, hochinnovativen Betrieben und größeren, international tätigen Unternehmen. Präsident Stefan Pan wies insbesondere auf die wichtige Rolle dieser größeren Betriebe hin: „Die Leitbetriebe sind ein ungemeiner Mehrwert für unser Land. Die Hälfte des Südtiroler Exports wird von gerade einmal 26 Unternehmen generiert. Gemeinsam mit all den anderen weltweit tätigen Betrieben bringen diese Unternehmen unsere Produkte in mehr als 150 Länder und sind so Botschafter für Südtirol in der Welt.“ Das gleiche gilt auch für die Beschäftigung: die Unternehmen mit 50 oder mehr Mitarbeitern machen weniger als ein Prozent der in Südtirol aktiven Betriebe aus, aber mehr als ein Viertel der in Südtirol beschäftigten Mitarbeiter arbeitet in einem dieser Leitbetriebe.
„Wir müssen alles unternehmen, damit sich diese Betriebe weiter entwickeln können und neue Unternehmen angezogen werden. Um dies zu schaffen, müssen wir die gleichen Bedingungen bieten können, wie sie die Konkurrenzbetriebe im Ausland vorfinden. Wir müssen also eine sichere Energieversorgung zu Preisen wie in Österreich und Deutschland zu garantieren. Die öffentliche Verwaltung muss effizienter werden, um den bürokratischen Aufwand und die Steuerlast zu reduzieren. Zudem muss die Erreichbarkeit auf allen Ebenen gegeben sein“, unterstrich Pan.
In Vertretung der zahlreichen Leitbetriebe in Südtirol zeigten Harald Oberrauch, Inhaber und Mitglied des Verwaltungsrates der Durst Phototechnik AG sowie Christoph Gamper, CEO der Durst-Gruppe, die Erfolgsgeschichte ihres Unternehmens auf. Gegründet im Jahr 1936 vom Pionier Julius Durst in Brixen, hat sich das Unternehmen in seiner 80-Jährigen Firmengeschichte durch eine konsequente Innovationsorientierung kontinuierlich neu erfunden. Heute ist Durst ein weltweit führender Hersteller von digitalen Drucktechnologien für die industrielle Anwendung. In den letzten Jahren hat sich die Durst zu einem internationalen Unternehmen gewandelt, mit über 20 Niederlassungen weltweit und mehr als 120 Vertriebspartnern auf allen Kontinenten. Mit der Internationalisierung hat auch die Segmentbreite zugenommen und Durst konkurriert heute mit amerikanischen Konzernen, die natürlich über größere finanzielle Möglichkeiten verfügen, aber Durst als Wettbewerber sehr ernst nehmen. Denn die Durst Inkjet-Technologie verfügt über eine hervorragende Reputation im Markt und setzt in allen Segmenten (Glasdruck, Großformatdruck, Holzdruck, Keramikdruck, Labeldruck, Textildruck, Verpackungsdruck und industrielle Funktionalisierung) die Messlatte bei der Produktivität, Druckqualität und Flexibilität. Durst beschäftigt über 550 Mitarbeiter an seinen weltweiten Standorten und davon sind ca. 50 Prozent in Brixen beschäftigt.
Der Sozialbericht 2015 ist hier abrufbar.
16. Dezember 2015