„Starke Unternehmen, sichere Zukunft“ - Die Spitzenleistungen unserer Betriebe für Mehrwert und Wohlfahrt: ein Faktencheck
Pressekonferenz - Je positiver die Wirtschaftsentwicklung ist, desto mehr steigt die Beschäftigung und desto höher sind die Steuereinnahmen des Landes, die wiederum in öffentliche Dienste investiert werden können. Wir können nur das verteilen, was wir produzieren: dies bedeutet, dass eine gute Wirtschaftspolitik gleichzeitig die beste Sozialpolitik ist. Diese zentrale Aussage liegt der Studie „Starke Unternehmen, sichere Zukunft“ zugrunde, die am heutigen Vormittag am Sitz des Unternehmerverbandes durch Verbandspräsident Stefan Pan, seinen Stellvertretern Vinicio Biasi, Oswald Eller und Nikolaus Tribus sowie Past-President Christof Oberrauch vorgestellt wurde.
Der Faktencheck belegt, dass der größte Hebel, um Beschäftigung und Wohlfahrt zu generieren, durch die Industrie und ihre Vorzeigebetriebe erzeugt wird. Nachfolgend einige wesentliche Zahlen, die in der Studie zusammengefasst sind:
- Mit einem Anteil von 23% trägt das verarbeitende Gewerbe in Südtirol mehr als alle andere Sektoren zum Mehrwert bei.
- In der Industrie sind 90% der Arbeitsverträge unbefristet. Kein anderer Wirtschaftssektor hat einen so hohen Anteil an unbefristeten Arbeitsverträgen. Die Entlohnung in Betrieben des verarbeitenden Gewerbes liegt nicht nur über dem Landesdurchschnitt, sie weist selbst in den Krisenjahren auch inflationsbereinigt eine positive Entwicklung auf.
- Mittlere und größere Betriebe mit mindestens 10 Mitarbeitern machen zwar «nur» 7% aller Südtiroler Unternehmen aus, aber sie sind Arbeitgeber für 55% der unselbständig Beschäftigten.
- Die Südtiroler Unternehmen exportieren weltweit in 170 Länder. Die 25 globalsten Unternehmen generieren die Hälfte des Exports. Insgesamt stemmt das verarbeitende Gewerbe über 80% des Exports.
- Das verarbeitende Gewerbe schafft fast ein Viertel des BIP, Gewerbezonen machen aber gerade einmal 0,25% der Gesamtfläche bzw. 3,7% der nutzbaren Fläche Südtirols aus.
- In den vergangenen 40 Jahren hat die Industrie die Produktion verzehnfacht. Der Energiekonsum ist in diesem Zeitraum um 30% gesunken. In den anderen Wirtschaftssektoren ist der Verbrauch gestiegen.
„Mehrwert, Beschäftigung, Export, Innovation, hochwertige und gut bezahlte Arbeitsplätze: darum lohnt es sich, produzierende Unternehmen zu unterstützen“, stellt Stefan Pan fest. Im Sinne eines konstruktiven Dialoges und in Hinsicht auf die bevorstehende Diskussion über den Landeshaushalt und das damit verbundene Finanzgesetz, stellt der Unternehmerverband einige Überlegungen und Vorschläge vor, um Südtirol noch wettbewerbsfähiger zu machen.
Um Südtirol auf nationaler Ebene zur attraktivsten Region für Unternehmen und qualifizierte Mitarbeiter und in eine der wettbewerbsfähigsten Regionen Europas zu machen, würde eine Investition von rund 80 Millionen Euro genügen. Damit könnte Südtirol darauf abzielen, wieder den niedrigsten IRAP-Satz Italiens zu haben, indem der aktuelle Satz von 2,68% an jenem von Trient angepasst wird (2,3%): dies würde einer Investition von 15-20 Millionen Euro gleichkommen. Was die GIS betrifft, so müssen gleiche Regeln für alle gelten, indem der Steuersatz für Produktionshallen (0,56%) an jenen für Landwirtschaftsbetriebe (0,2%) angepasst wird: für diese Investition müssten zwischen 30 und 35 Millionen Euro verwendet werden. Weitere 34 Millionen Euro würde der Verzicht auf den regionalen Irpef-Zuschlag kosten, der eine wertvolle Maßnahme darstellt, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr Netto vom Brutto zu garantieren.
„Der Betrag von 80 Millionen Euro umfasst lediglich 1,5% des gesamten Landeshaushaltes, und könnte für die effizienteste und rascheste Form der Unterstützung der Familien und Unternehmen verwendet werden, nämlich der Steuersenkung“, unterstreichen die Unternehmer. Um dies zu machen, muss der Weg der Reformen mit Mut und Verantwortung weiter beschritten werden, beginnend bei der Verwaltungsreform auf allen Ebenen. Nur so kann man den Jugendlichen die bestmögliche Ausbildung garantieren, die Grunddienste sichern, die Qualität unseres Gesundheitssystems weiter ausbauen und strategische Investitionen für Südtirols Zukunft finanzieren.
Die Studie wurde allen Landtagsabgeordneten übermittelt und ist hier abrufbar.