FAQ

Der Green Deal der EU ist ein Paket politischer Initiativen, welches die EU auf den Weg zu einem grünen Wandel bringen sollen mit dem Endziel bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Dazu gehört auch das Fit-for-55-Ziel (-55 % Treibhausgasemissionen im Jahr 2030 im Vergleich zu 1990). Die Unternehmen sind aufgerufen, ihre Umweltauswirkungen durch gezielte Maßnahmen zu verringern.

Die Europäische Taxonomie ist ein System zur Einstufung wirtschaftlicher Aktivitäten als ökologisch nachhaltig. Sie ist ein sehr wichtiger Teil des Europäischen Green Deals.  Die Bezeichnung „Taxonomie“ bezieht sich auf ein Dokument, das von der Europäischen Kommission am 22. Juni 2020 veröffentlicht wurde und am 12. Juli 2020 in Kraft getreten ist. In diesem Dokument werden allgemeine Bedingungen festgelegt, die eine Wirtschaftstätigkeit erfüllen muss, um als nachhaltig zu gelten, und es werden sechs Umweltziele definiert: 1. Abschwächung des Klimawandels; 2. Anpassung an den Klimawandel; 3. nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen; 4. Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft; 5. Vermeidung und Kontrolle von Umweltverschmutzung; 6. Schutz und Wiederherstellung von Biodiversität und Ökosystemen.

Die Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD) ist eine europäische Verordnung, die die Transparenz und Kohärenz der Nachhaltigkeitsberichterstattung verbessern soll. Sie wurde im Dezember 2022 im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht (hier ist der Link zum Dokument) und wird derzeit vom italienischen Staat umgesetzt.

Sie verpflichtet die Unternehmen, relevante und detaillierte Informationen über ihre Nachhaltigkeitspraktiken offenzulegen, um sicherzustellen, dass die Stakeholder gut über die Umwelt-, Sozial- und Governance-Aktivitäten (ESG) des Unternehmens informiert sind. Dies führt zu einem Nachhaltigkeitsbericht, der in den Jahresbericht aufgenommen wird.

Die CSRD gilt für große börsennotierte Unternehmen in der EU sowie für börsennotierte und nicht börsennotierte Unternehmen, die bestimmte Größenkriterien erfüllen (z. B. Bilanzsumme, Nettoumsatz, Zahl der Beschäftigten). Sie soll für mehr Transparenz auf dem Markt sorgen und den Stakeholdern verlässliche Informationen zur Nachhaltigkeit liefern.

Unternehmen sind verpflichtet, Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen und zu veröffentlichen, die den Europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) entsprechen und in denen sie ihre Auswirkungen auf Themen wie Klima, Umwelt und Soziales darlegen. Diese Berichte müssen von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer geprüft werden.

Die Nachhaltigkeitsberichterstattung hilft Unternehmen, ihre ökologischen und sozialen Auswirkungen zu ermitteln und zu kommunizieren. Sie kann den Ruf des Unternehmens verbessern, das Vertrauen der Stakeholder stärken, Möglichkeiten für Einsparungen und Effizienz aufdecken und nachhaltige Innovationen fördern.

EFRAG (kurz für European Financial Reporting Advisory Group) ist eine unabhängige europäische Organisation, die auf dem Gebiet der Finanzregulierung tätig ist. Ihr Hauptzweck ist die Förderung der Übernahme international anerkannter Rechnungslegungsstandards in der Europäischen Union. Sie ist das von der EU beauftragte Gremium zur Festlegung der ESRS, der europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Die ESRS (kurz für European Sustainability Reporting Standard) sind die neuen europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen, die im Juli 2023 von der Europäischen Kommission endgültig verabschiedet werden. Die ESRS stellen einen neuen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit der europäischen Wirtschaft und in Richtung unternehmerische Nachhaltigkeit dar.

Der LSME-Standard (kurz für European Sustainability Reporting Standard for Listed SMEs) ist der von der EFRAG entwickelte Berichtsstandard für börsennotierte KMU. Sein Ziel ist es, Berichtsanforderungen festzulegen, die dem Umfang und der Komplexität der Tätigkeiten sowie den Fähigkeiten und Merkmalen dieser Art von Unternehmen angemessen sind.

VSME (kurz für Voluntary Sustainability reporting standard for non-listed SMEs) ist der von der EFRAG entwickelte freiwillige Berichtsstandard für nicht börsennotierte KMU. Er ist als einfaches Berichterstattungsinstrument gedacht, um nicht börsennotierte Kleinst-, Klein- und mittlere Unternehmen (KKMU) dabei zu unterstützen, effizient und angemessen auf Anfragen ihrer Geschäftspartner nach Nachhaltigkeitsinformationen zu reagieren und deren Mitwirkung im Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft zu erleichtern.