Die Entwicklung der Holzwirtschaft und insbesondere die stärkere Nutzung der Holz-Biomasse stand im Mittelpunkt der Vollversammlung des Holz-Fachverbandes „Federlegno-Arredo“ im gesamtstaatlichen Dachverband Confindustria, die gestern (Dienstag, 20. Juni 2006), in Venedig stattgefunden hat. Die Bedeutung der Holzwirtschaft wird ersichtlich aus der hochkarätigen Rednerliste, die von Confindustria-Präsident Luca Cordero di Montezemolo über Roberto Snaidero, Präsident von „Federlegno-Arredo“, und Confindustria-Vizepräsidentin Emma Marcegaglia bis hin zu Vertretern des Umweltministeriums und den Präsidenten der verschiedenen Gruppen der „Federlegno-Arredo“ reichte, darunter Paolo Bortolotti (Legnosud AG), Präsident der Gruppe „Assolegno“ im gesamstaatlichen Fachverband und Präsident der Sektion Holz im Unternehmerverband Südtirol.

Federlegno-Präsident Snaidero ging auf die Lage der Holzwirtschaft in Italien ein. Wenngleich 2005 kein besonders gutes Jahr gewesen sei, würden die jüngsten Konjunkturdaten eine positive Entwicklung anzeigen. Die Exportdaten seien im Steigen, ebenso die Preisentwicklung, wodurch die Voraussetzungen gegeben seien, dass die Holzwirtschaft auch in Zukunft konkurrenzfähig bleiben und Investitionen tätigen könne. Notwendig sei auch in der Holzwirtschaft mehr Innovation. Confindustria-Präsident Montezemolo zeigte sich besorgt über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Italien. Die Wettbewerbsfähigkeit müsse gesteigert und der Arbeitsmarkt flexibilisiert werden.

Daß Holz als natürlicher Werkstoff und nachwachsender Energieträger eine wichtige Rolle nicht nur in der Wirtschafts- und Energiepolitik, sondern immer mehr auch in der Umweltpolitik spielen muß, machte in Venedig Roberto Zoboli vom Forschungsinstitut Ceris deutlich.

Auf die lange Tradition der industriellen Holzbe- und –verarbeitung in Südtirol verwies Paolo Bortolotti. Das Angebot der heimischen Unternehmen reiche von der Herstellung von Bauholz über die Produktion von Möbeln, Holzbalkonen, Holzböden, Kehrleisten, Leimbindern u.ä. bis hin zur Aufbereitung von Holzabfällen für Heiz- und Verpackungszwecke. Als gebirgiges und waldreiches Land sei Südtirol geradezu prädestiniert, den Werkstoff Holz immer stärker zu nutzen, nicht zuletzt für Energiezwecke.