Lösungsansätze für den Umgang mit älter werdenden Mitarbeitern zu entwickeln war das Ziel einer Klausurtagung der Partner aus Südtirol, Österreich und Deutschland, die das EU-Projekt Frame tragen. Frame zielt darauf ab, die Beschäftigten über 50 aufzuwerten und die altersbedingte Diskriminierung am Arbeitsplatz zu bekämpfen.

Zu den Projektmitgliedern von Equal-Frame gehört auch das Zentrum für Technologie und Management (CTM), die Aus- und Weiterbildungsgenossenschaft des Unternehmerverbandes Südtirol. In Österreich läuft das Projekt „AGEpowerment“, in Deutschland das Projekt „ALTERnativen im Betrieb“. Alle drei Projekte beschäftigen sich mit dem Thema Alter und Altern, insbesondere aus der Sicht der Betriebe.

Drei Tage lang haben sich die Projektpartner kürzlich bei einer Klausurtagung in Südtirol mit dem Thema Staff exchange beschäftigt. Ziel war es, Lernaustausch zu betreiben. Südtirol hat einen Überblick gegeben über die Maßnahmen, die derzeit zum Thema Alter(n) umgesetzt werden oder in Planung sind. Gemeinsam wurde auch nach Ansätzen für Lösungsstrategien zu diesem komplexen Fragenkreis gesucht. Dabei wurde deutlich, daß in Zeiten einer immer älter werdenden Belegschaft mehr Gewicht auf die Aus- und Weiterbildung und auf die Umsetzung von gesundheits- und motivationsfördernden Arbeitsmodellen gelegt werden muß. Der Verbleib älterer Arbeitnehmer in den Unternehmen muß verbessert werden. Damit der demographische Wandel zum Vorteil von Wirtschaft und Gesellschaft genutzt werden kann, sind, Sozialpartner, Politik, Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen gefordert.

Eingebunden in die Klausurtagung waren auch die wichtigsten öffentlichen Weiterbildungsinstitutionen Südtirols und die Gewerkschaften. Es ging darum herauszufinden, welche Auswirkungen das zunehmende Alter der Arbeitskräfte auf die Planung der Weiterbildungstätigkeiten hat und wie sich die Gewerkschaften mit dem Thema Alter beschäftigen. Abgerundet wurde das Programm durch Betriebsbesuche in Brixen, Bozen und Leifers, bei denen Personalleiter und Personalentwickler darüber informierten, was sie konkret tun, um den Verbleib älterer ArbeitnehmerInnen im Unternehmen zu fördern und wie der interne Wissenstransfer erfolgt.

Das Südtiroler Projekt “Equal Frame” zielt darauf ab, Unternehmen auf den demografischen Wandel durch Modelle des internen Know-how-Transfers zwischen älterer und jüngerer Belegschaft vorzubereiten. Zudem wird ein Modell entwickelt für die berufliche Wiedereingliederung von Menschen, die in den Mobilitätslisten der Provinz eingetragen sind. Ähnliche Ziele verfolgt auch das österreichische Projekt „AGEpowerment“ durch die Begleitung älterer arbeitsloser Frauen und Männer bei der Suche nach einem Arbeitsplatz oder die Unterstützung bei der Entwicklung lebensphasengerechter Unternehmenskonzepte, die es Arbeitskräften ermöglichen, länger im Unternehmen zu bleiben. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Schaffung eines eines neuen, positiven Images für ältere Menschen. Im Projekt „ALTERnativen“ in Deutschland geht es darum, Unternehmen und Verwaltungen in „Modellbetriebe" umzuwandeln, damit sich diese auf das zunehmende Altern der Belegschaften optimal vorbereiten. Angeboten werden innovative, altersangepasste Maßnahmen zur Organisations-/Personalentwicklung und entsprechende Qualifizierungsangebote. Die Arbeitsfähigkeit wird durch Reorganisation, Technikunterstützung und gesundheitsfördernde Angebote gefördert.

Ansprechpartnerin für weitere Informationen zum Projekt Equal-Frame ist Elisabetta Bartocci vom Zentrum für Technologie und Management (CTM) des Unternehmerverbandes (Tel. 0471/220444, Fax 0471/220460, E-Mail: ctm@unternehmerverband.bz.it).