Der Unternehmerverband hat neuerlich die Südtiroler Parlamentarier, welche die Regierung Prodi unterstützen, und den Dachverband Confindustria eingeschaltet, damit sie in Rom gegen die rückwirkende Besteuerung der Firmenfahrzeuge tätig werden. Das Steuerpaket Prodi schränkt nämlich die steuerliche Absetzbarkeit für Firmen-Pkws bei "IRPEF", " IRES" und "IRAP" rückwirkend ab 2006 ein. Diese rückwirksame Besteuerung verstößt laut Verbandspräsident Christof Oberrauch eklatant gegen das "Statut des Steuerzahlers" und gegen das allgemeine Rechtsempfinden, wie es europaweit Geltung hat.

Der Unternehmerverband Südtirol und angeschlossene Firmen wollen sich damit nicht abfinden. Zwar hat der Staat in Aussicht gestellt, die Nachteile der rückwirkenden Besteuerung für die Zukunft abzufedern, indem die Unternehmen künftig die Kosten für Firmen-Pkws mindestens teilweise wieder steuerlich absetzen dürfen. Dieses Versprechen will Rom einlösen, falls die EU-Kommission im Streit über die Mehrwertsteuer bei Firmen-Pkws dem Staate Italien entgegenkommt. Dieses Versprechen der Regierung sei - laut Unternehmerverband - mehr als vage. Außerdem sei die Regelung, um die strittige Mehrwertsteuer der Jahre 2003 bis 2006 im nachinein geltend zu machen, äußerst bürokratisch zu handhaben und in der Praxis sehr einschränkend..

Der Unternehmerverband rät den Mitgliedsfirmen, die rückwirkenden Steuervorschriften zwar zu beachten, aber zu überlegen, ob die rückwirkend verlangten und bezahlten Steuern später vom Fiskus zurückverlangt werden sollen. Wenn die Entscheidung auf Unternehmensebene für die Rückforderung fällt, so rät der Unternehmerverband, einen Rückforderungsantrag zu stellen und gegebenenfalls den Rechtsweg einzuschlagen. Derzeit sammelt der Unternehmerverband unter den 500 Mitgliedsbetrieben Daten und Fakten, um Parlamentariern und dem Dachverband Confindustria anhand von Tatsachen die unhaltbare rückwirksame Besteuerung der Firmen-Pkws darzulegen.

Im Herbst 2006 war es in gemeinsamer Anstrengung gelungen, eine rückwirkende Erhöhung der Besteuerung von Dienstfahrzeugen zum Nachteil der Arbeitnehmer abzuwenden. Werden Firmen-Pkws von Mitarbeitern auch privat benutzt, so ist für dieses Dienstfahrzeug ein pauschaler Betrag als Sachentlohnung beim Arbeitnehmer zu versteuern.