Positiv reagiert der Unternehmerverband Südtirol auf die heutige Entscheidung der Landesregierung, die famose IRAP-Steuer zu senken. Drei Jahre nachdem der Unternehmerverband erstmals die Forderung erhoben hatte, diese Strafsteuer auf Arbeitsplätze zu senken, setzt die Landesregierung nun ein Signal, wenngleich nur ein schwaches. Ein halber Prozentsatz bedeutet Einsparungen allein für 500 Industriebetriebe mit über 30.000 Mitarbeitern im Ausmaß von über sechs Millionen Euro pro Jahr.

Präsident Christof Oberrauch ist vorerst zufrieden, daß dieses Signal zugunsten des Wirtschaftsstandortes Südtirol gegeben wird. Insbesondere mittlere und größere Unternehmen würden in ihrer Konkurrenzfähigkeit gestärkt. Nur konkurrenzfähige Betriebe seien imstande, mehr Sicherheit der Arbeitsplätze zu gewährleisten. Nun wünscht sich Unternehmerpräsident Oberrauch, daß die Landesregierung weiterhin zusammen mit der politischen Vertretung in Rom auf die Regierung Prodi einwirkt, damit der Steuerdruck insgesamt verringert und an jenes Niveau herangeführt wird, welches in Österreich und Deutschland gilt. In Italien (und in Südtirol) sind die Firmen mit über 50, teils sogar bis über 60 Prozent mit IRES und IRAP belastet, während in Österreich die Firmen maximal 25 Prozent zahlen, in Deutschland bald weniger als 29 Prozent.

In Südtirol zählt die Industrie mit zu den größten Leistungsträgern und Beitragszahlern, was Steuern und Sozialabgaben angeht . Das Steueraufkommen, welches direkt der Industrie und ihren Beschäftigen zuzuschreiben ist, deckt über die Hälfte der Landesausgaben für das Gesundheitswesen ab, betont Verbandsdirektor Udo Perkmann. Die Gefahr der Abwanderung und der Verlagerung von Investitionen und Arbeitsplätzen aus Südtirol hinaus werde durch eine europäisch ausgerichtete Steuerpolitik verringert.