Die berüchtigte Strafsteuer auf Arbeitsplätze soll in Südtirol um weitere 0,5 Prozent gesenkt werden. Diese bekannte Forderung erhebt der Unternehmerverband neuerlich und begründet sie damit, daß in der Nachbarprovinz Trient die Senkung um einen vollen Prozentsatz beschlossene Sache sei.

„Wenn die Trentiner Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände und Landesregierung ihre guten Gründe haben, sich auf eine einprozentige Senkung der IRAP zu einigen, so müßte das doch auch in Südtirol machbar sein“, sagt Verbandspräsident Christof Oberrauch in einer Presseaussendung. Der Unternehmerverband anerkennt zwar den guten Willen der Landesregierung in Südtirol, wonach die IRAP 2008 vorerst um einen halben Prozentpunkt gesenkt wird. Was in Friaul-Julisch Venetien und nun auch im Trentino machbar ist, könnte doch auch für Südtirol zählen. Dies umso mehr, als insbesondere die vielen exportorientierten Südtiroler Unternehmen einen noch größeren Konkurrenzdruck ausgesetzt sind als in italienischen Nachbarprovinzen.

Bekanntlich führt die staatliche Steuerpolitik dazu, daß Unternehmen aller Größenordnungen auch in Südtirol im Schnitt weit über 60 Prozent an Körperschaftssteuer IRES und an Wertschöpfungssteuer IRAP, gemessen am Gewinn, bezahlen müssen. Diese Steuerbelastung ist doppelt so hoch wie in Deutschland und dreimal so hoch wie in Österreich. In Einzelfällen zahlen Südtiroler Firmen bis zu 80 und 90 Prozent an Steuern, in extremen Fällen müssen sie sogar Bankkredite aufnehmen, um die Steuerschuld zu begleichen, kritisiert Verbandsdirektor Udo Perkmann.