Vor dem Hintergrund der weltweiten Finanz- und Bankenkrise, die möglicherweise bereits einzelne Südtiroler Sparer betroffen hat, erhebt der Unternehmerverband die Forderung, dass mittel- und langfristig sowohl den ethischen Werten in der Wirtschaft als auch dem wirtschaftlichen Verständnis breiter Bevölkerungsschichten größtes Augenmerk gewidmet wird. Konkret regt Verbandspräsident Christof Oberrauch (Durst und Alupress AG) an, dass die in Südtirol gewählten Parlamentarier in Rom den Weg dafür ebnen, an allen Oberschulen das Verständnis der Jugendlichen für Wirtschaft und Finanzen zu schärfen. Die Landesregierung in Südtirol könnte durch eigene Initiativen im Rahmen unserer Schulautonomie Vorbildfunktion für ganz Italien übernehmen.

Oberrauch bezieht sich auf die Ankündigung des deutschen Wirtschaftsministers Michael Glos aus München, wonach es höchste Zeit sei, das wirtschaftliche Wissen und ein Grundwissen über Aufbau und Zusammenhänge in der Finanzwelt allen Bürgern zu vermitteln. Deshalb plane die Bundesregierung in Berlin entsprechende Schritte. „Was für Deutschland recht ist, könnte für uns in Südtirol und in Italien nur recht und billig sein“, meint Verbandspräsident Oberrauch.

Scharf ins Gericht geht Oberrauch mit jenen verantwortungslosen Bankmanagern und Finanzjongleuren, welche welt- und europaweit die Turbulenzen in einer rechtlichen Grauzone oder sogar kriminell ausgelöst haben. Gottlob ist Südtirol auch diesbezüglich eine ruhige Insel im Ozean, zumal hierzulande die Banken große Sorgfalt und Seriosität verkörpern.

So wie vor sieben Jahren die famose IT-Blase geplatzt ist, so lehrt leider auch die derzeitige Finanzkrise, dass Spekulation - losgelöst von der realen Wirtschaft - zu Unsicherheit und Schaden für Unternehmen und Bürger führt. Das kleine Land Südtirol kann mit der gut aufgestellten Wirtschaftsstruktur, fußend auf das produzierende Gewerbe und den kräftigen Export,  derartigen Stürmen besser begegnen.