„Holz und Globalisierung: Gefahr oder Chance?“ – unter diesem Motto stand die kürzlich vom gesamtsstaatlichen Dachverband Assolegno organisierte nationale Tagung des Holzsektors in der Provinz Como. Auch eine Delegation der Sektion Holz im Unternehmerverband Südtirol unter der Leitung von Präsident Paolo Bortolotti (Legnosud AG) nahm an der Veranstaltung teil.  

In den letzten Monaten verzeichneten die im Holzsektor tätigen Betriebe einen Auftragsrückgang von rund zehn Prozent. Um die derzeitige schwierige wirtschaftliche Lage zu bewältigen, gilt es, eine hohe Qualität der Produkte zu garantieren, Investitionen in Forschung und Technologie zu tätigen, flexibel zu sein und sich zu spezialisieren. Dies ging bei der Tagung deutlich hervor.

„Ohne Zweifel befindet sich der Sektor heute in einer besonderen Situation. Die vielen kleinen Sägewerke in Europa leiden unter den hohen Holzpreisen und der Überproduktion. Dazu kommen noch die Schwierigkeiten des Bausektors“, erklärte der französische Holzfachmann Pierre M. Desclos (P-M – Forest Products Consultants). Laut Declos wird die derzeitige Krise dazu führen, dass die Anzahl der Unternehmen sinkt, deren Größe dafür aber zunimmt. Auch die Produktion werde zurückgehen. 

Um die Krise zu bewältigen, müssen die Unternehmen in Forschung und Entwicklung, neue Marketing-Initiativen und in eine verbesserte Organisation der Produktion investieren. Dies zeigte eine von Paolo Gardino (Paolo Gardino Consulting Company) verfasste Studie, die bei der Tagung präsentiert wurde.

Einige italienische Unternehmen sind bereits in diese Richtung tätig. Im Rahmen eines runden Tisches wurden Genossenschaften und Konsortien vorgestellt, die es den  Unternehmen ermöglichen, die Kosten für gemeinsame Initiativen und Investitionen zu teilen. Der Südtiroler Hans Hellweger (Ligna KG) berichtete in diesem Zusammenhang von der Erfahrung der Gemeinschaft der Südtiroler Sägewerke (GSS).

„Der Sektor Holz ist für die Krise gut gerüstet“, erklärte der Präsident von Assolegno, Paolo Ninatti (Industria Legnami Tirano GmbH). Das Wachstum in den vergangenen Jahren und die jahrzehntelange Erfahrung vieler großer Betriebe werden dazu beitragen, die kommenden schwierigen Monate zu meistern. „Der Sektor Holz muss daher mit Optimismus in die Zukunft blicken. Der jetzige Zeitpunkt muss genutzt werden, um die Betriebe zu verbessern, die Produktion zu optimieren, sich zu spezialisieren und die Qualität des Produktes kontinuierlich zu steigern“, unterstrich Paolo Bortolotti, Präsident der Sektion Holz im Unternehmerverband und Vizepräsident von Federlegno-Arredo auf gesamtstaatlicher Ebene.